Burgfolk 2013 – Tag 2

Burgfolk 2013 - Tag 2

ZwielichtHeiter bis folkig ging es auch am zweiten Festivaltag des Burgfolk 2013 weiter, wenngleich auf dem Schlosshof phasenweise nicht das ganz große Gedränge (wie etwa beim erst vor wenigen Wochen stattgefundenen Schwesterfestival Castle Rock) herrschte. Der Stimmung tat dies keinen Abbruch und dass man in Mülheim auch ohne komplett ausverkauftes Haus ausgelassen Feiern kann, zeigte sich im Verlauf das Tages.

Zwielicht

Eröffnet wurde das Burgfolk am zweiten Tag von der 2007 in Regensburg gegründeten Mittelalter-Rock-Band Zwielicht. Während die Band pünktlich um 13 Uhr mit Galgenvogel in ihr Set startete, füllte sich der Schlosshof langsam aber sicher.

Im Folgenden präsentierten Zwielicht eine lebhafte Mischung aus tanzbaren und gefühlvollen Songs, bei denen neben den klassischen Rock-Instrumenten gelegentlich auch Harfe, Violine oder Fagott zum Einsatz kamen. Auch wenn es vor der Bühne den Auftritt über noch nich ganz so voll war, brauchten sich Zwielicht keineswegs vor den nachfolgenden Bands zu verstecken. Als Opener machten sie einen sehr guten Job.

Setlist:

Galgenvogel
Ansage Roland..
Der Vertrag
Schwarzer Engel
Die Nixen
Zypresse
Haut an Haut
Hexenschuss
Nacht der Schlacht
Zwielichtige Gestalten

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Ally The Fiddle

Mit Ally The Fiddle – dem Solo-Projekt von Rock-Geigerin Ally Storch – schickte sich die nächste Band an, dem Publikum eine interessante Mischung aus Folk und Rock bzw. Metal zu präsentieren.

Ally The FiddleAlly Storch und ihre sehr langen blonden Haare dürften dem ein oder anderen Stammgast in Schloss Broich noch in Erinnerung geblieben sein, schließlich stand die Geigerin zuletzt vor rund einem Jahr zusammen mit dem Klassik-Projekt ASPs von Zauberbrüdern beim Castle Rock 2012 auf der Bühne.

Ally The Fiddle, die ihre Musik selbst als Instrumentalen Folk Metal bezeichnen, begannen ihren Auftritt zunächst mit einigen sehr hörenswerten instrumentalen Cover-Stücken. Schon mit den ersten gespielten Stücken stellten Ally The Fiddle damit auch gleich die Vielseitigkeit ihrer Musik unter Beweis. So konnten sowohl das eher klassische Catharsis von Amy Cann als auch das herrliche Joe Satriani-Cover Surfing With The Alien überzeugen. Aber auch das eigene sehr atmosphärische Lied Glenglass stand den Covern in Nichts nach.

Bei der Premiere von Don’t Wake me Up, einem Song, der auch auf dem kommenden Album enthalten sein wird, kam es dann leider zu einigen Problemen, so dass die Band den Song kurzerhand abbrach und in einem zweiten Anlauf noch einmal in Angriff nahm. Bei diesem und einigen weiteren Stücken griff Ally Storch auch immer mal wieder zum Mikro, um einige Gesangspassagen zu singen. Leider wurden die Musiker von Ally The Fiddle auch im weiteren Verlauf des Auftritts nicht von einigen technischen Problemen verschont, so dass Ally Storch sogar nachschob: “Auf dem Album wird es sich besser anhören.” Das Publikum war allerdings nicht nachtragend, sondern wartete stets geduldig, bis es weiterging und applaudierte nach jedem Song fleißig.

Nach dem Auftritt herrschte dann allerdings bei einem Großteil des Publikums weitgehend Einigkeit darüber, dass die rein instrumentalen Stücke, die die Musik von Ally The Fiddle seit jeher auszeichnen, etwas besser ankamen als die neueren Werke mit Gesang.

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Heimataerde

Am frühen Nachmittag betrat mit Heimataerde die Band mit der mit Abstand aufwändigsten und ausgefallensten Bühnenshow auf dem gesamten Burgfolk Festival 2013 die Bühne. Obgleich die Band, die 2004 ursprünglich lediglich als Solo/Studio-Projekt von Ashlar von Megalon gegründet wurde, aufgrund ihres stark elektronischen teilweise fast technoiden Sounds mit nur leichten Folk-Einflüssen musikalisch etwas aus dem Rahmen fiel, sorgten die Männer von Heimataerde doch für ordentlich Stimmung vor der Bühne.

Außerdem war sich Frontmann Ashlar der Tatsache, dass Heimataerde vermutlich nicht jedermanns Sache war, durchaus bewusst. So erklärte er, dass die Band sich im Vorfeld durchaus Gedanken über mögliche Reaktionen seitens des Publikums beim Burgfolk gemacht habe. “Oh Gott, was tun wir denen an?”, habe sich die Band gefragt. Doch im Grunde machen Heimataerde ja schon “folkähnliche” Musik mit mittelalterlichen Instrumenten, erklärte er und ergänzte: “Nur eben mit elektronischen Klängen.”

HeimataerdeVor allem aufgrund ihrer Optik zogen Heimataerde viele Blicke auf sich. Neben Fronter Ashler sorgten lediglich drei weitere Musiker für den Sound von Heimataerde, nämlich Bruder Ansgar v. Hucretha an den Pipes sowie Bruder Andreas am Keyboard sowie ein Gitarrist.  Der optischen Eindruck wurde von einigen Kreuzritter-Statisten perfekt abgerundet. Alle Männer waren stilecht in mittelalterliche Ritter- bzw. Ordenskostüme gekleidet. Zu Beginn des Auftritts wurden auch erst einmal einige Barrikaden errichtet, im Verlauf des Auftritts wurden dann immer wieder Fahnen gehisst, Schwerter zu Show-Kämpfen geschwungen und Schilde zur Verteidigung eingesetzt.

Die größte Auffälligkeit gegenüber anderen Bands auf dem Festival war sicherlich, dass Heimataerde aufgrund ihrer Elektro-Sounds komplett auf die rhythmusprägenden Instrumente Schlagzeug und Bass verzichteten.

Gut gelaunt stellten sich die selbst ernannten Gotteskrieger zu gleichnamigem Song erst einmal vor, bevor Ashlar im Anschluss an Dein Opfer den ersten kessen Spruch vom Stapel ließ. Als die Fotografenschar nach dem dritten Song den Fotograben räumte, kommentierte er das Geschehen mit den Worten: “Oh, die ersten gehen schon.”

Nach Der Verfall hielt es Ashlar schließlich für angebracht, “mit einem hartnäckigen Gerücht aufzuräumen.” Und zwar heiße es immer wieder, Pfeifen-Bediener Ansgar v. Hucretha würde nicht echt spielen. Dass dem nicht so sei, versuchte Ashlar schmunzelnd zu widerlegen, indem er erklärte, dass die “Übungspipe” ihren Sound – ich hoffe, ich habe das soweit richtig mitbekommen – per Wireless empfangener Midi-Files erlange. Wie dem auch, dem Publikum gefiel das martialische Spektakel, das mit Stücken wie Pilgerlied (einer abgewandelten Version von Non e Gran Cousa) und Morituri Saluatans fortgeführt wurde.

Beim “persönlichen Liebesbeweis an den Veranstalter Michael Bohnes” – so die Worte von Ashlar – in Form des Stückes Schwesterlein wurde quasi als Höhepunkt eine junge Frau von den Kreuzrittern auf die Bühne geführt, die im Anschluss von Ashlar höchst theatralisch und blutdurstig in den Hals gebissen wurde. Zum Abschluss wurde bei Tief in Dir noch ein “Verräter” unter den Rittern mit einem Schwert “hingerichtet” und weggetragen, ehe der denkwürdige Auftritt, der nicht jedem Besucher vollends zugesagt haben dürfte, mit dem starken Song Heimataerde endete.

Setlist:

Templerblut
Gotteskrieger
Dein Opfer
Der Verfall
Pilgerlied (Non e Gran Cousa)
Morituri Salutant
Dark Dance
Schwesterlein
Tief in Dir
Heimataerde

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Eric Fish & Friends

Mit der nächsten Band wurde es wieder deutlich ruhiger und folkiger auf dem Burgfolk. Denn mit seinem Projekt Eric Fish & Friends spielte die Band um den bekannten Frontmann von Subway To Sally im Folgenden ein Akkustik-Set bestehend aus Folk-Songs aus Deutschland, Frankreich, Irland und Amerika.

Eric Fish & FriendsMit den Worten “Hallo Freunde. Ihr seid also das Burgvolk auf dem Burgfolk” zur Begrüßung, erntete Eric Fish vereinzelte Lacher, doch die Stimmung war deutlich weniger losgelöst als noch bei der vorherigen Band. Zwar luden Die mal poppigen, mal mehr folkigen Stücke zum Tanzen und Singen ein, die eher weniger filmreifen Versuche des Publikums hier und da mitzusingen führte Eric Fish dann allerdings auf “die frühe Stunde und den niedrigen Alkoholpegel” zurück. Das Publikum beließ es daher auch eher beim ruhigen lauschen der Akkustik-Stücke.

Auf die zunächst eher zaghaften Zugabe-Rufe am Ende des Auftritts konnte aufgrund von Zeitmangel nicht mehr eingegangen werden. Eric Fish wünschte dem Publikum aber noch schnell viel Spaß und empfahl ihm den folgenden Auftritt der Band Fejd, die im letzten Winter zusammen mit Subway To Sally im Rahmen des Eisheiligen Nächte 2012 auf Tour war.

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Fejd

Die bereits von Eric Fish empfohlene Folk-Metal-Band Fejd aus Lilla Edet, betrat nach einer weiteren Umbaupause die Bühne. Eine Besonderheit fiel den meisten Besuchern sofort auf. Obgleich Fejd dem Folk Metal zugeordnet werden, verzichtet die Kombo auf die sonst im Metal vorherrschenden E-Gitarren, sondern setzt stattdessen konsequent auf mittelalterliche Instrumente wie Bouzouki und Nyckelharpa, die durch Schlagzeug, Keyboard und E-Bass ergänzt werden.

FejdDie ausschließlich in schwedischer Sprache verfassten Lieder des Quintetts um das Brüderpaar Rimmerfors befassen sich allesamt mit der schwedischen Mythologie, wovon der Otto-Normal-Zuhörer natürlich nichts verstehen konnte. Dennoch klatschte das Publikum fleißig mit und bedachte Fejd schon nach dem gelungenen Opener Nagelfar vom aktuellen, gleichnamigen Album mit reichlich Jubel und Applaus.

Was mir schon beim Auftritt auf den Eisheiligen Nächten 2012 auffiel, waren die zum Teil etwas unsicher wirkenden Ansagen in englischer Sprache. Auf musikalisch Ebene hingegen beherrschten Fejd ihr Handwerk ohne Zweifel und spielten im weiteren Verlauf des Auftritts eine schöne Mischung aus neuen und älteren Songs (wie z.B. Storm vom gleichnamigen Debüt-Album)

Für Schloss Broicher Verhältnisse waren – wie schon in der Einleitung erwähnt – etwas weniger Besucher anwesend als sonst, Fejd geben sich aber alle Mühe, für Stimmung zu sorgen. Dass es den Besucher dennoch gefallen hatte, zeigte sich nach dem Auftritt, als augenblicklich Rufe nach einer Zugabe ertönten, die Fejd in Form von Yggdrasil auch gerne spielten.

Setlist:

Intro
Nagelfar
Jungfru i Hindhamn
Dis / Den Stkmrande
Storm
Drängen och Krakan
Svanesang
Sigurd Ring
Gryning
Offtrrök

Yggdrasil (Zugabe)

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Tanzwut

Gegen 19 Uhr brach im Schloss Broich zu gleichnamiger Band die sprichwörtliche Tanzwut aus. Anders als vor einem Jahr beim Castle Rock 2012 traten die Spielmänner um Vorzeige-Spielmann Teufel beim diesjährigen Burgfolk mit einem rein akustischen Mittelalter-Set auf. Zwar passte der typische Mittelalter-Sound musikalisch optimal zum Burgfolk Festival, allerdings monierten einige Besuche, dass zumindest ein paar rockigere oder auch elektronischere Tanzwut-Stücke die Stimmung für den deutlich härteren Headliner Alestorm mit ihrem Piratenmetal etwas mehr hätten anheben können.

TanzwutMit den “üblichen Verdächtigen”, die man von anderen Mittelalter-Rockbands (oder eben auch von der Parallel-Band Corvus Corax, den Urgesteinen des Spielmannsmusik) auf Konzerten und vor allem Mittelaltermärkten häufig dargeboten bekommt (die da wären: z.B. das Palästinalied von Walther von der Vogelweide, Verics Dulcis oder der Spielmannstanz) lieferten Tanzwut eben nur Altbekanntes. Musikalische Überraschungen blieben so zwar aus, dennoch muss an dieser Stelle eine Lanze für Tanzwut gebrochen werden, schließlich hatten sie ja erst im Vorjahr beim etwas härter ausgerichteten Castle Rock ihre Rock-Show aufgeführt und zum anderen zählte die Art und Weise wie Tanzwut ihre Songs präsentierten sicher mit zum besten was die Spielmannsszene zu bieten hat.

Dank des überaus gekonnten Einsatzes von reichlich Dudelsäcken, Flöten und weiteren Instrumenten kreierten Tanzwut eine für ein Akustik-Konzert ungeahnt opulente Klangfront. Optisch machte der Bühnenaufbau schon einiges her, vor allem aber die synchronen Tänze mit der Vielzahl an Dudelsackspielern waren ein wahrer Augenschmaus. Kein Wunder also, dass ein Teil des Publikums sich in die sprichwörtliche Extase tanzte, obgleich  die Stimmung im Vergleich zum Auftritt beim Castle Rock etwas weniger ausgelassen ausfiel, was vielleicht auch auf die etwas geringere Besucherdichte vor der Bühne zurückzuführen war.

Ergänzt wurde der kurzweilige Auftritt durch gewohnt amüsante Ansagen von Tanzwut-Frontmann Teufel, der mit seinen rot-gefärbten Haarbüscheln in Form von Teufelshörnern wie gewohnt das optische Zentrum der Musiker bildete. Eine jener Ansagen lautete im ungefähren Wortlaut wie folgt: “Fasst euch an den stinkenenden Nachbarn, denn ein reisengroßer Bandwurm soll sich bilden!” Einige Besucher kamen der Forderung nach und tanzten in “Schlangenformation” über den Burgplatz.

Setlist:

Teufelsstampf
Dudack
Mazedonsicher Tanz
Palästinalied
3×7 / Transvestina
Totentanz
Veris Dulcis
Albanischer Tanz
Engelszumpf
Heiduckentanz
Spielmannstanz
Drehleiertanz
Bretonischer Tanz
Maienzit
Eun neidhardi
Filii Neidhardi

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Alestorm

True scottish Pirate Metal, vorgetragen von den Freibeutern Alestorm, gab es zum Abschluss des Burgfolks auf die Ohren. Die Band sorgte schon während des Soundchecks für fragende Blicke, schließlich übte sich Frontmann Christopher Bowes in der Aussprache deutscher Wörter. So wiederholte er beispielsweise immer wieder ein Stakkato aus den Worten “Fußball! Schneeketten! Fußball! Schneeketten!”, bis sein Mikro richtig eingestellt war.

Mit ihrem keyboardlastigen Power Metal waren Alestorm jedoch nicht jedermanns Sache. Einigen klassischen (Akustik-)Folkliebhabern war die Musik wohl zu hart, zu plump, zu wenig folkig, denn der Schlosshof war immer noch nicht ganz gefüllt. Viele ließen die zwei Festivaltage in der einsetzenden Dunkelheit auch auf den Festzeltgarnituren ausklingen.  Nicht wenige Besucher waren aber auch primär für den Auftritt von der Halunken um Mastermind Christopher Bowes gekommen, was man an etlichen Alestorm-T-Shirts sehen konnte. Trotz der musikalischen Differenzen war das Publikum vor der Bühne aber von anfang an bemüht, für ordentlich Stimmung zu sorgen.

AlestormNachdem Sänger und Keytar-Klimperer Christopher Bowes sowie der Rest seiner Crew (Gareth Murdock an der Gitarre, Gareth Murdock am Bass, Peter Alcorn an den Drums und Live-Musiker Elliot Vernon am zweiten Keyboard) die Planken betreten hatten, legten sie mit The Quest, The Sunk’n Norwegian (dem Oberkracher schlechtweg!) und dem Pirates Of The Sea-Cover Wolves Of The Sea einen fulminanten Auftakt hin. Überhaupt hatten Alestorm eine feine Auslese ihrer (Live-)Klassiker sowie Lieblingsstücke der Fans ausgewählt – lediglich Heavy Metal Pirates habe ich vermisst.

Im Anschluss an Shipwrecked und Over The Seas, erklärte Christopher Bowes zum ersten (aber nicht zum letzten Mal an diesem Abend), dass die Band ungefähr eine Million Songs spielen würde, weil sie so viel Zeit hätte. Da sich diese Ansage etliche Male wiederholte, konnte man durchaus den Eindruck gewinnen, dass die Band etwas Zeit schinden wollte, was man so gar nicht von Alestorm gewohnt ist. Allerdings hatte die Band auch einige gewohnt amüsante Anekdoten auf Lager. Auf Christopher Bowes spontane Keyboardinterpretation von What Shall We Do With The Drunken Sailor stimmte das Publikum beispielsweise sofort mit ein. Was er von der kleinen Einlage hielt, zeigte sich aber an seiner ironischen Ansage: “This Song is called wasting time!”

Im Folgenden steuerte Christopher Bowes praktisch zu jedem Song eine kleine Ansage bei, was sich aber durchaus als nützlich erwies, schließlich kannten einige Besucher Alestorm bzw. ihre Lieder noch nicht. An dieser Stelle eine kleine Aufzählung. Vor Midget Saw: “Next song is about killing midgets”; vor dem Schunkelsong Nancy The Tavern Wench: “You like slow songs?” – “No? Then you are all terrible bastards and i love you no more!; vor The Huntmaster: “Next song is about ale – with the power of ale you cannot fail!”; vor Pirate Song: “Do you like songs? Songs about pirates? Cause this is Pirate Song!”; vor Back Through Time: “Any vikings here tonight? No? That’s sad, cause the next song is about killing vikings!” und etliche mehr.

Über der Bühne zischte immer mal wieder eine große Flamme auf – das kommt wohl davon, wenn man Piraten an die Pyrotechnik lässt. ;) Hitzig ging es mittlerweile aber auch vor der Bühne zu. Das Publikum war aufgetaut und sang kräftig mit, reckte die Powerfäuste und Pommesgabeln in die Luft und tanzte fröhlich. Während einer Pause zwischen den Liedern verschwand Bassist Gareth Murdock kurz von der Bühne. Christopher Bowes klärte das Publikum in gewohnt rauer Art auf: “He is away for a piss, but he will be back soon!” “You guys want one more beer? Then go the fucking barrrr!”, verkündete er weiter, bevor er eine merkwürdige Gesangseinlage von sich gab. “I’m sorry that never happened before”, entschuldigte er sich und widmete sich dann – nachdem der Bassist endlich wieder auf die Bühne zurückgekommen war – der Ansage für den nächsten Song: “It’s time to get evil. The next song is very long, very boring and its about squid! Deathroes of the Terrorquid!” Mit dem tatsächlich sehr langen Stück sowie Keelhauled war die reguläre Spielzeit von Alestorm dann aber auch schon wieder vorbei.

Das Publikum forderte gleich mehrere Zugaben, so dass die Band nicht umhin kam, auf die Bühne zurückzukehren. Christopher Bowes verkündete erneut “We gonna play one million more songs”, ergänzte dann jedoch “or maybe two more…” Am Ende wurden es dann doch drei weitere Lieder, nämlich zum krönenden Abschluss Set Sail and Conquer, Captain Morgan’s Revenge und Rum, bei dem sich Christopher Bowes auch noch zum Crowdsurfing verleiten ließ.

Setlist:

The Quest
The Sunk’n Norwegian
Wolves of the Sea (Pirates Of The Sea-Cover)
Shipwrecked
Over The Seas
What shall we do with the drunken sailor (Keytar-Solo)
Midget Saw
Nancy The Tavern Wench
The Huntmaster
Pirate Song
Back Through Time
Wenches & Mead
Death Throes of the Terrorsquid
Keelhauled

Zugaben:
Set Sail And Conquer
Captain Morgan’s Revenge
Rum

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Ohne Frage, ein gebührender Festivalabschluss! Wie für die Festivals im Schloss Broich üblich, überzeugte nicht nur die Location, sondern vor allem auch die stilistisch abwechslungsreiche Bandbreite der zum Teil grundverschiedenen Bands sowie das wie immer nette Drumherum. Ein Termin für das Burgfolk 2014 ist übrigens schon bekannt: Am 15. und 16. August 2014 steigt die nächste Auflage wie gewohnt im Schloss Broich.

Den ausführlichen Bericht vom ersten Tag des Burgfolk 2013 findet ihr hier

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