Kölner Dom

Kölner Dom

Wie bereits im Artikel über die Hohenzollernbrücke angekündigt, stand auch der Kölner Dom auf dem Programm der jüngsten IGR-Fototour. Auch wenn das berühmte Wahrzeichen der Stadt schon millionenfach abgelichtet wurde, will ich euch meine Fotos natürlich nicht vorenthalten.

Die Geschichte des Kölner Doms ist lang, weshalb ich sie nur im Groben anreißen werde. Erste Hinweise auf eine frühe Kirche wurden bei Ausgrabungen auf das 4. oder 5. Jahrhundert datiert. Zwischen dem 6. und 8. Jahrhundert entstand eine neue Kirche, die gen Westen erweitert wurde, so dass sie letzten Endes ungefähr die Ausmaße des Nachfolgebauwerks, dem Alten Dom oder Hildebold-Dom, hatte.

Kölner DomNachdem der Kölner Erzbischof Rainald von Dassel 1164 die Reliquien der Heiligen Drei Könige von Mailand nach Köln gebracht hatte, entwickelte sich ein regelrechter Ansturm von Pilgerern, dem der Alte Dom nicht mehr gewachsen war. Aus diesem Grund entstand im Jahr 1225 der Plan, einen neuen Dom zu errichten. 1248 wurde daher der Alte Dom abgerissen und der Bau eines neuen Domes im gotischen Stil nach Plänen des Dombaumeisters Gerhard von Rile begonnen. In den darauffolgenden Jahrzehnten wurde nach dem Hauptgebäude zunächst der Fokus auf die Errichtung des Südturms gelegt.

Trachyt, das vorwiegend verwendete Baumaterial, wurde übrigens vom Drachenfels im Siebengebirge abgebaut und nach Köln gebracht. Aufgrund von überkommenen ästhetischen Vorstellungen und finanziellen Problemen, ausgelöst durch den durch die Reformation nachlassenden Ablasshandel sowie geringere Pilgerzahlen, nahm der Baufortschritt gegen Ende des 15. Jahrhunderts kontinuierlich ab. Mehr als 300 Jahre lang prägte daher der unvollendete Kölner Dom die Silhouette der Stadt.

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurden zwei verlorene Fassadenpläne wiederentdeckt. Außerdem rückten Romantiker das öffentliche Interesse wieder auf den gestoppten Dombau. Am 4. September 1842 wurde schließlich der Grundstein für den Weiterbau des Doms gelegt. Nach umfangreichen Arbeiten – ausgeführt nach den wiedergefundenen Plänen – wurde der Dom schließlich nach rund 600 Jahren Bauzeit im Jahr 1880 fertiggestellt.

Trotz der massiven Bombardierung Kölns durch die Alliierten im Zweiten Weltkrieg, überstand der Dom den Krieg in einem recht guten Zustand. Die Zerstörungen – sowohl durch den Krieg als auch durch Witterung und Vogelexkremente – sorgten und sorgen bisweilen immer noch für umfangreiche Erhaltungsmaßnahmen. Ab 1956 konnte der Dom schließlich wieder für Gottesdienste genutzt werden. Seit 1996 gehört der Kölner Dom zum Unesco-Weltkulturerbe.

Heute besuchen jährlich rund sechs Millionen Besucher den Dom, täglich sind es um die 20.000. Der Eintritt ist kostenfrei. Da der Kölner Dom in unmittelbarer Nähe zum Kölner Hauptbahnhof liegt, ist ein Besuch auch bei wenig Zeit möglich.

Für die Besteigung des Südturms sollte jedoch reichlich Zeit eingeplant werden. Der Weg hinauf verläuft über 533 Stufen – 386 davon befinden sich in einer relativ engen Wendeltreppe. Auf der ersten Ebene nach 291 Stufen in einer Höhe von circa 53 Metern kann man den Glockenstuhl mit den imposanten Domglocken besichtigen. Über 95 weitere Stufen gelangt man schließlich zum Ende der Wendeltreppe. Von hier aus führt eine Metalltreppe zur obersten Aussichtsplattform des Südturms in rund 97 Metern Höhe. Aufgrund meines sperrigen, mehrere Kilo schweren Stativs habe ich die Turmbesteigung auf einen anderen Tag verschoben – bei Zeiten werde ich den Turm jedoch erklimmen und Fotos aus luftiger Höhe nachliefern.

Auf die äußeren Verzierungen, die vielen aufwändig gestalteten Kirchenfenster sowie die innere Einrichtung einzugehen, würde den Rahmen dieses Beitrags vermutlich deutlich sprengen, weshalb ich der Einfachheit halber auf die Internetseite des Doms sowie den entsprechenden Wikipedia-Eintrag verweise.

Für die Genehmigung, meine Fotos in diesem Blog-Eintrag veröffentlichen zu dürfen, herzlichen Dank an das Metropolitankapitel der Hohen Domkirche Köln.

Weitere Informationen bietet die offizielle Internetpräsenz des Kölner Doms.

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