Torian, Erazor, Metalucifer

Metalucifer

Am 28.04.2011 gab sich im Turock die in Deutschland nur innerhalb der Szene bekannte Heavy Metal-Kombo Metalucifer aus Japan die Ehre. Als Support traten Torian aus Paderborn und die lokale Thrash Metal-Formation Erazor auf.

Torian

TorianTorian eröffneten den Abend pünktlich um 20 Uhr und legten mit Dragonsfire direkt wuchtig los. Leider waren am frühen Abend noch kaum Besucher da. Und von den Anwesenden interessierte sich anfangs nur etwas mehr als eine Hand voll für die geballte Power von Torian – eigentlich ein Unding, da die Jungs von Torian definitiv zum Besten zählen, was der “Untergrund” gerade zu bieten hat.

Torian gaben sich wirklich alle Mühe, auch die paar Besucher, die sich noch im hinteren Teil des Raumes versteckten, zu animieren, doch der Erfolg hielt sich in Grenzen. Immerhin: Die paar Fans, die sich unmittelbar vor der Bühne platziert hatten, feierten Torian gebührend an.

Als zweites Lied wurde Fall Of The Golden Towers vom – hoffentlich – bald erscheinenden neuen Album präsentiert. Mit Stormbringer, Thunder Times und natürlich zum Abschluss der Hymne der Band mit dem gleichnamigen Titel Torian wurden noch einmal die besten Knüller rausgehauen, die die Band auf Lager hat.

Trotz der gewohnt sauberen Performance und musikalischen Leistung der Band blieben die Reaktionen bis zum Ende des Auftritts dennoch eher verhalten. Die Fans in der ersten Reihe störte das zwar nicht, aber für die Band war es sicherlich mehr als schade, vor einem fast leeren und zum Teil augenscheinlich in Schockstarre verfallenen Turock zu spielen.

TorianNach 30 Minuten durften Torian dann auch die Bühne räumen. Kann man nur hoffen, dass bei den nächsten Auftritten der Band in der Nähe wieder mehr los ist. Sonst bekommt sie noch den Eindruck, dass wir im Ruhrpott nicht feiern können…

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Zum Auftritt von Erazor kann ich nichts schreiben, da ich mit einigen Kollegen, die ich lange nicht gesehen hatte, in der Bar hinter der Empore Platz nahm, um bis zum Auftritt des Headliners in Ruhe ein paar Bierchen zu zischen.

Metalucifer

Punkt 22 Uhr enterten Metalucifer dann die Bühne. Zu Metalucifer muss ich zunächst ein paar Worte vorweg verlieren, schließlich kommt die 1995 gegründete Band aus Japan nicht alle Tage in unsere Gefilde. Dennoch stammten nicht alle Bandmitglieder aus Japan, da die Band auch eine “Deutsche” Besetzung hat, um Kosten zu sparen. Wenn ich es richtig verstanden habe, dann gehörten Sänger, Bassist und Schlagzeuger zur Originalbesetzung, wohingegen die zwei Gitarristen für die Konzerte hinzugezogen wurden.

MetaluciferMittlerweile hatte sich das Turock ein bisschen mehr gefüllt – von “voll” konnte aber noch lange keine Rede sein, da sich gerade mal rund 50 Mann  vor der Bühne eingefunden hatten. Aber auch mit dieser geringen Besucherzahl sorgte die Meute für ordentlich Stimmung und sang die – zugegeben nicht gerade abwechslungsreichen – Refrains (“Heavy Metal…” immer in die Runde) unermüdlich mit. Der Sänger gab dem Publikum aber auch genügend Gelegenheit, sein Gesangstalent unter Beweis zu stellen, da er das Mikrofon die gefühlte Hälfte des Auftritts der Menge entgegen hielt.

Die Lieder trotzten wie bereits angedeutet nicht gerade vor allzu viel Ideenreichtum – die ersten fünf Lieder zeigen denke ich schon ganz gut, worauf ich hinaus will: Heavy Metal Ironfists, Heavy Metal Battleaxe, Heavy Metal Drill, Heavy Metal Bulldozer & Heavy Metal Revolution. Die Texte, die aufgrund der japanischen Betonung einzelner Buchstaben nicht immer leicht zu verstehen waren, waren den Fans im Grunde auch vollkommen egal: Hauptsache sie konnten die magischen Worte “Heavy Metal” lautstark mitsingen.

Zwei Ausnahmen der einheitlichen / ähnlichen Liedtitel bzw. Lyrics bildeten Flight Of Iron Pegasus und Warriors Ride On The Chariots, dazwischen wurden noch Heavy Metal Samurai und Heavy Metal Is My Way gespielt. Aufgrund des irgendwie immer gleichen Sounds nur mit leicht veränderten Schlagworten konnte man den Auftritt irgendwie nicht ganz für voll nehmen. Dennoch war der Auftritt sehr spaßig – Metalucifer sollte man auf jeden Fall einmal live erlebt haben. Die Band versucht auch gar nicht das Genre neu zu definieren, sondern liefert einfach knallharten, schnellen Heavy Metal (da wärt ihr jetzt nicht drauf gekommen oder?) – der Meute gefiel es augenscheinlich sehr gut.

MetaluciferEinen kleinen Gastauftritt hatten Metalucifer auch noch zu vermelden. Bei Heavy Metal Chainsaw kam Neal “Metal Master” Tanaka mit einer Kettensäge auf die Bühne und sorgte für Stimmung. Neal ist vor allem in Japan eine Ikone und wegen seiner Sammelleidenschaft von Metal Alben eine Berühmtheit der Metal-Szene. Nach dem neuen Lied Heavy Metal Hunter 1 + 2 gab es noch eine Zugabe (wahrscheinlich war es noch einmal Heavy Metal Bulldozer, aber da bin ich mir nicht ganz sicher), dann war der Auftritt auch schon zu Ende.

Für 12 faire Euro war dies definitiv ein spaßiger Abend – für die Bands wäre es natürlich wünschenswert gewesen vor ein paar mehr Besuchern spielen zu dürfen, aber die Fans haben – zumindest beim Headliner Metalucifer – das bestmögliche getan, um gute Stimmung zu verbeiten. Kuttenträger bekamen übrigens einen Euro Rabatt. Dass das Turock dennoch so spärlich besucht war, kann ich mich eigentlich nur dadurch erklären, dass entweder die Urgesteine von Gamma Ray in der Zeche Bochum mehr Besucher angezogen haben oder dass zu wenig Werbung gemacht wurde. Oder beides.

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