Sigma-Objektive

Der japanische Hersteller K.K. Sigma hat sich auf die Produktion von Objektiven, Digitalkameras und Blitzgeräten spezialisiert.

Die erste analoge Kamera von Sigma war 1976 das Modell Sigma Mark-1 mit M42-Schraubverschluss. 1983 kam die Sigma SA-1 ZoomMan mit PK-Bajonett auf den Markt. In den 1980er und 1990er Jahren konzentrierte sich Sigma auf verschiedene analoge Kompaktkameras.

Von Anfang der 1990er bis Anfang der 2000er stellte Sigma auch eigene digitale Spiegelreflexkameras mit proprietärem Sigma-SA-Objektivbajonett her. Seit 2008 vertreibt Sigma mit der DP1 als erster Hersteller eine digitale Kompaktkamera mit großem Bildsensor im APS-C-Format. Die Digitalkameras dieser Serie sind mit dem Foveon-X3-Bildsensor ausgestattet, der auf dem übrigen Kameramarkt bisher kaum Verwendung fand.

2016 veröffentlichte Sigma schließlich zwei spiegellose Systemkameras (die sd Quattro und sd Quattro H) für das hauseigene SA-Bajonett. 2020 und 2021 erschienen im Zuge Sigmas Beitritt zur sog. Leica L-Bajonett-Allianz jeweils eine spiegellose Kamera (Sigma fp und fp L) für das Leica L-Bajonett.

Der Fokus neben eigenen Kameras liegt jedoch klar auf der Herstellung von Wechselobjektiven für Vollformat-, APS-C und MFT-Kamerasysteme der Hersteller Canon, Nikon, Sony, Pentax, Panasonic Lumix und Leica.

Seit der Photokina 2012 unterteilt Sigma seine Objektiv in drei Kategorien:

• C (contemporary): Standard-, Tele- und Superzoom-Objektive mit Fokus auf Kompaktheit; gute Allround-Objektive für den ambitionierten Hobbyfotografen
• A (art): Objektive für den gehobenen künstlerischen Anspruch; z.B. lichtstarke Festbrennweiten, Weitwinkel-, Fisheye- und Makro-Objektive. Gedacht für Studio-, Architektur- und Astrofotografie
• S (sports): schnelle Tele- und Supertele-Objektive für die Sportfotografie (und alle anderen Bereiche, in denen ein leistungsstarker Zoom wichtig ist, etwa Natur-/Tierfotografie)

Früher hat Sigma besonders hochwertig konstruierte Objektive mit dem Zusatz EX gekennzeichnet (ähnlich wie Canon L-Objektive, Nikon S-Serie oder Tamron SP Objektive). Diese Bezeichnung ist jedoch im Zuge der neuen Aufteilung in die drei Objektiv-Kategorien weggefallen.

Neuerdings hat Sigma noch eine weitere Produktlinie von Objektiven unter der Bezeichnung I-Series eingeführt. Alle Objektive dieser Serie sind besonders kompakte Festbrennweiten für Vollformat-DSLM-Kameras, die alle mit einem Blendenring ausgestattet sind. Aufgrund der Kompaktheit zählen die Objektive mit Lichtstärken zwischen f/2 bis f/4 nicht zu den lichtstärksten Festbrennweiten im Portfolio von Sigma. Ich habe die Objektive dieses Typs mit dem Zusatz (I-Serie) in der Tabelle gekennzeichnet, Sigma selbst verzichtet bisher jedoch auf eine besonders hervorgehobene Kennzeichnung dieser Optiken, sondern versieht sie lediglich mit dem Zusatz DG DN.

Um hervorzuheben, für welchen Sensortyp die jeweiligen Objektive geeignet sind, verwendet Sigma weitere Abkürzungen:

• DG: Objektive für Vollformatkamers
• DC: Objektive, die für DSLR-Kameras mit APS-C-Sensor konzipiert wurden
• DN: Objektive für spiegellose Systemkameras
• DG DN: Objektive für spiegellose Vollformat-Systemkameras
• DC DN: Objektive für spiegellose Systemkameras mit APS-C-Sensor

Sigma bietet für die neueren Objektive der drei Produktlinien Contemporary, Art und Sports ein sog. USB-Dock an, auf das die Objektive gestellt und mit dem individuelle Anpassungen an den Objektiven vorgenommen werden können. Zusammen mit einer speziellen Software können so etwa die Objektiv-Firmware aktualisiert oder auch die Fokusparameter angepasst werden. Außerdem können bei Objektiven aus der Sports-Produktlinie zusätzlich die Autofokus-Geschwindigkeit, der Fokussierbereichsbegrenzer oder die OS-Funktion geändert werden.

Da die viele Bajonettanschlüsse der Kamerahersteller nicht quelloffen sind, greifen Fremdhersteller wie Tamron, Sigma und Co. meist auf sog. Reverse-Engineering zurück, um ihre Objektive an Kameras anderer Hersteller nutzbar zu machen. Daher kam es bei älteren Modellen in der Vergangenheit gelegentlich zu Problemen z.B. bei der Übertragung von Fotos bzw. Bilddaten oder Kameras erkannten hin und wieder das Objektiv gar nicht oder nicht richtig. Im Laufe der Zeit haben Hersteller wie Tamron und Sigma diese Fehler jedoch ausmerzen können, so dass die Objektive heute deutlich höheren Qualitätsansprüchen genügen. Dies schlägt sich jedoch auch in teilweise deutlich gestiegenen Preisen nieder. Die früher (zugegeben reichlich de­s­pek­tier­lich) als Anbieter von Suppenzoom- statt Superzoom-Objektiven verschrieenen Hersteller bieten heute deutlich bessere Fertigungsqualität und sind im direkten Vergleich mit den Originalobjektiven dennoch meistens ein gutes Stück günstiger.

Wie immer wünsche ich viel Spaß beim Stöbern und Vergleichen der verschiedenen Objektive. Vielleicht hilft euch die Übersicht ja bei der Findung eures neuen Lieblingsobjektivs. 🙂

Festbrennweiten-Objektive von Sigma

Zoom-Objektive von Sigma

Fehlt euch noch eine Angabe? Ihr habt einen Fehler festgestellt? Oder ist alles gut so wie es ist? Für Kritik und Anmerkungen habe ich jederzeit ein offenes Ohr. Schreibt mir einfach eine Nachricht über mein Kontaktformular.

Die unterschiedlichen Funktionen von Kameras und Objektiven werden häufig mit diversen Abkürzungen gekennzeichnet. Da es unter den Herstellern keine einheitlichen Bezeichnungen gibt, kann man hier schnell durcheinander kommen. Für das bessere Verständnis der obigen Tabellen ist eine Legende daher vielleicht ganz hilfreich. Neben eher speziellen Abkürzungen habe ich auch einige weitere fotografische Begriffe mit in die Tabelle aufgenommen: Fotografie-Abkürzungen.

Wenn Ihr die Tabelle teilen wollt, nutzt am besten folgenden Link:
https://fotowalther.de/sigma-objektive/

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Letzte Änderungen:

• Tabellen für Sigma-Objektive aus der Übersicht für Fremdhersteller entfernt und eine separate Übersichtsseite für Sigma-Objektive erstellt

Version 1.1 – Stand: 27.06.2023