Castle Rock 2014 – Tag 1

Letzte Instanz auf dem Castle Rock 2014

„One Day To Remember – Two Days To Rock!“ Unter diesem Motto stand die Jubiläumsausgabe des Castle Rock am 04. und 05.07.2014. Bereits zum 15. Mal gaben sich an zwei Tagen namhafte Headliner und hoffnungsvolle Perlen des Underground im Mülheimer Schloss Broich die Ehre.

Eden weint im Grab

Der erste Tag der Jubiläumsausgabe wurde am späten Nachmittag von Eden weint im Grab schaurig-schön eröffnet. Die Berliner Dark Rocker hatten, wie Frontmann Alexander Paul Blake alsbald offenbarte, einen Chaos-Tag hinter sich. Viel zu lange im Stau gestanden, hatte die Truppe kaum Zeit für einen ausführlichen Soundcheck gehabt und zu allem Überfluss verspätete sich auch noch der Flug von Geigerin Kathrin Bierhalter so sehr, dass sie den Auftritt von Eden weint im Grab verpasste.

Die Kombo machte jedoch auch ohne Geigerin das beste aus ihrem Auftritt und konnte sowohl optisch mit ihren weiß geschminkten Gesichtern und der einheitlichen Kleidung als auch mit ihrer ganz eigenen Mischung aus Black Metal und Gothic auf musikalischer Ebene überzeugen. Exemplarisch seien an dieser Stelle tolle Lieder wie Moritats der Leiherkastenmannes oder das neue Jenseitsflugmaschine vom bald erscheinenden Album Geysterstunde II erwähnt.

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Scream Silence

Im Anschluss konnte die Band Scream Silence, die mir bis dato völlig unbekannt war, ebenfalls mächtig punkten. Die bereits vor der Jahrtausendwende gebildete sympathische Truppe um Sänger Hardy Fieting – wie die vorherige Band übrigens auch aus Berlin – machte reichlich Dampf auf der Bühne.

Kein Wunder also, dass sich die gute Stimmung auch auf das Publikum übertrug, das vor der Bühne fleißig klatschte, tanzte und hier und da auch mitsang. Vor allem relativ neue Stück wie New Flood oder Days Of Yore vom aktuellen selbst betitelten Album Scream Silence aus dem Jahr 2012 kamen beim Publikum sehr gut an.

Trotz der harten Konkurrenz in Form des Fußballspiels von Deutschland gegen Frankreich bei der Weltmeisterschaft in Brasilien, wurde es vor der Bühne kontinuierlich voller. Allerdings erkundigte sich Sänger Hardy auch immer mal wieder nach dem aktuellen Zwischenstand. Dass Mats Hummels bereits kurz nach dem Anpfiff ein Tor gemacht hatte, sprach sich auf dem Burghof natürlich herum wie das sprichwörtliche Lauffeuer.

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Nun wurde es langsam Zeit für die beiden letzten Bands des Abends: A Life Divided und Letzte Instanz, die beide bereits mehrfach in den ehrwürdigen Gemäuern Auftritte absolvierte hatten.

A Life Divided

Die Jungs von A Life Divided waren zuletzt vor zwei Jahren auf dem Castle Rock aufgetreten und ich wage zu behaupten, dass nicht wenige Fans von damals auch dieses Mal wieder in Mülheim dabei waren.

Im bisherigen Verlauf des Festivaltages konnte man schon reichlich Shirts mit A Life Divided-Aufdrucken sehen und daher
verwunderte es wirklich überhaupt nicht, dass die Meute vor der Bühne die Band von Beginn des Auftritts an gehörig abfeierte. Mit ihrem Alternative-/ Synth-Rock und dem außergewöhnlichem Gesang von Fronter Jürgen Plangger, seines Zeichens übrigens auch Gitarrist bei Eisbrecher, traf die Band erneut genau den Geschmack vieler Festivalbesucher.

Auch A Life Divided gaben natürlich hin und wieder das aktuelle Fußballergebnis der Nationalmannschaft bzw. die Nachricht vom Weiterkommen in die nächste Runde durch. Musikalisch hatte die Kombo wie gewohnt eine großartige Mischung aus eigenen Krachersongs wie z.B. Hey You, Words oder Heart On Fire sowie dem VNV Nation-Cover Perpetual im Programm.

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Letzte Instanz

Die aus Dresden stammende Band um Frontmann Holly Loose ließ in Mülheim nichts anbrennen, sondern feuerte von Beginn an ein Feuerwerk der (dunkelromantischen) Gefühle ab. Als Opener präsentierte die Truppe ein etwas älteres Stück, nämlich Kalter Glanz vom gleichnamigen Album. Rockig ging es mit Flucht ins Glück weiter, erst dann präsentierte man mit Blind einen Song vom aktuellen Album Ewig.

Es folgte ein sehens- und hörenswerter Querschnitt durch die Bandgeschichte. Zu den optischen Leckerbissen zählte etwa Cellist Benni Cellini, der seine Dreadlocks kreisen ließ. Aber auch Sänger Holly wusste natürlich, wie man die Frauenherzen höherschlagen läss. Die musikalischen Höhepunkte stellten jedoch zweifelsohne die Zugaben Rapunzel, das White Stripes Cover Seven Nation Army sowie Wir sind allein dar.

Setlist Letzte Instanz:

Kalter Glanz
Flucht ins Glück
Blind
Wieder einmal Rot
Ganz Egal
Schwarzer Sand
Et in Arcadia Ego
Von Anfang an
Der Garten
Sing
Finsternis

Zugaben:
Rapunzel
Seven Nation Army (The White Stripes Cover)
Wir sind allein

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