Burg Friedberg

Burg Friedberg

Steckbrief Burg Friedberg

  • Zustand: erhalten
  • Erbaut:  1171 bis 1180
  • Besitz: Stadt Friedberg
  • Nutzung: Öffentliche Einrichtungen, Kirche

Besichtigung / Preise

  • Außenbesichtigung: jederzeit von öffentlichen Wegen aus
  • Innenbesichtigung: Der Adolfsturm kann in der Zeit von Anfang April bis Ende Oktober jeden Samstag und Sonntag sowie an Feiertagen von 14 bis 18 Uhr besichtigt werden
  • Eintritt: Erwachsene 2€ | ermäßigt 1€

Anmerkungen

  • Die Höhenburg, die auf einem Basaltfelsen in 140 Metern Höhe mitten in der Wetterau thront, wurde vermutlich im Auftrag des Kaisers Friedrich Barbarossa zwischen 1171 und 1180 gegründet.
  • Bereits im ersten Jahrhundert n. Chr. während der Feldzüge des Germanicus unterhielten die Römer auf dem Burgberg ein Militärlager. Nachdem der Standort zwischenzeitlich mehrere Jahrzehnte aufgegeben wurde unter Kaiser Vespasian von 69 bis 79 auf dem Burgberg ein Kastell errichtet. Nach mehreren Umbauten und Ergänzungen wurde das Kastell schließlich im Jahr 260 aufgegeben als sich die Römer auf die Rheingrenze zurückzogen.
  • Im Mittelalter waren Burg und Stadt Friedberg jeweils selbständige rechtliche Einheiten, was in den folgenden Jahrhunderten regelmäßig zu Streitigkeiten führte.
  • Die Burggrafschaft war bereits im 13. Jahrhundert genossenschaftlich organisiert. Verwaltet wurde die Burg im Laufe der Geschichte von insgesamt knapp 100 sog. Burgmannen, die adeliger Abstammung waren.
  • Die Aufgabe von Burg Friedberg war – wie auch bei den anderen staufischen Pfalzen, Städten und Burgen Gelnhausen, Frankfurt, Wetzlar und Glauburg – der Schutz der Wetterau.
  • Die Burg war zu dieser Zeit stark befestigt. Sie besaß zwei gut gesicherte Hauptzugänge. An der Norseite sechs Torbauten, von denen drei erhalten sind. Die Südseite war durch einen großen Burggraben, der mit einer Zugbrücke überquert werden konnte, gesichert.
  • Ursprünglich besaß die Burg zwei Bergfriede: Aus staufischer Zeit stammte ein Turm am Südtor, der jedoch 1684 einstürzte. Der andere, der sog. Adolfsturm, wird auf Mitte des 14. Jahrhunderts datiert und ist das älteste erhaltene mittelalterliche Bauwerk der Burg. Er gilt heute als Wahrzeichen der Stadt und ist mit einer Höhe von über 54 Metern einer der größten Bergfriede Deutschlands.
  • Ab dem 17. Jahrhundert wandelte sich die Burg zunehmend zum Herrensitz. Davon zeugen u.a. die repräsentativen Bauten der Burgmannen innerhalb der Burg, der weitläufige Burggarten und die Burgkirche.
  • Von 1604 bis 1610 veranlasste der damalige Burggrafen Johann Eberhard von Kronberg den Bau des Kronberger Hofs. Der Gebäudekomplex, das sog. Burggrafiat, im Stil der Hochrenaissance erbaut, diente ab 1698 dem Friedberger Burggrafen als Verwaltungssitz.
  • Von 1817 bis 1919 resiedierten die hessischen Großherzoge im Schlosskomplex.
  • Während eines Kuraufenthalts im benachbarten Bad Nauheim im Jahr 1910 bewohnte Nikolaus II., der letzte Zar Russlands, als Gast der Großherzoge das Friedberger Schloss.
  • Nachdem das Burggrafiat im Juni 1990 fast gänzlich ausbrannte und nur die Außenmauern erhalten blieben, wurde es zeitnah wieder aufgebaut.
  • Zum Gesamtkomplex des Burggrafiats zählen außerdem der Marstall, das barocke Deutschordenshaus, die Faktorei der Kommende Frankfurt am Main, das Direktorium der Mittelrheinischen Ritterschaft, der Kavaliersbau und das große Renaissancetor. Alle diese Gebäude werden heute vom Finanzamt genutzt.
  • Bis zum Ende des Heiligen Römischen Reichs deutscher Nation im Jahr 1806 behielt die Burg ihre staufische Verfassung. Anschließend wurde sie dem Großherzogtum Hessen untergeordnet.
  • Erst 1834 wurde die Burg in die Stadt Friedberg eingemeindet.
  • 1846 starb mit Sigmund Löw von und zu Steinfurth der letzte der Burgmannen.
  • Im geräumigen Burgareal befinden sich außerdem noch eine Kirche, eine Reihe von Burgmannenhäusern, die barocke Burgwache, die der Frankfurter Hauptwache nachempfunden ist sowie ein Gymnasium.

Anfahrt

Adresse:

In der Burg,
61169 Friedberg

Es stehen kostenpflichtige Parkplätze im Ort zur Verfügung.

Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln:

Haltestelle:  Friedberg (Hessen) Burg
Linien: BusFB-31, 34

Ergänzende Fotos

Burg Friedberg

Weitere Informationen

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