Rage against Racism Festival 2012

Rage against Racism 2012

Nach einjähriger Auszeit meldete sich gestern, am 09.06.2012, das Rage against Racism Festival in Duisburg wieder lautstark zurück. Infolge strengerer Sicherheitsauflagen, ausgelöst durch die Loveparade-Katastrophe im Jahr 2010, mussten die Veranstalter das traditionelle umsonst & draußen Festival gegen Rassismus am Jugendzentrum Mühle vergangenes Jahr relativ kurzfristig absagen. Nachdem das Gelände laut eigenen Angaben für über 10.000 Euro sicherer gestaltet worden war, stand einer erfolgreichen Wiederaufnahme des Festivals im Jahr 2012 nun nichts mehr im Wege.

GloryfulAufgrund anderweitiger Verpflichtungen kam ich allerdings nur für die ersten beiden Bands nach Duisburg – deshalb gibt es dieses Mal ausnahmsweise keinen kompletten Festivalbericht.

Gloryful

Pünktlich um 13.30 Uhr enterte Gloryful nach einem Intro die Bühne. Und obgleich es zu Beginn des Festivals noch nicht all zu voll war, so konnte die Gelsenerkirchener Truppe um Frontmann Johnny la Bomba doch auf ihre Fangemeinde zählen, die vor der Bühne für Stimmung sorgte.

GloryfulSchon beim gelungenen Opener Fists Of Steel erhoben die bereits zu früher Stund anwesenden Besucher ihre Fäuste und setzten damit ein erstes Zeichen gegen Rassismus. Johnny la Bomba verdeutlichte den Sinn des Festivals, indem er vor Death Of The First Earth eine Message gegen das braune Pack verlauten ließ: “Rassismus muss bekämpft werden!”

Ehe der Auftritt mit The Warrior’s Code und Gloryful’s Tale sein Ende fand, forderte Johnny die Besucher noch dazu auf, einen Schwur zu schwören: “Sprecht mir nach: Ich werde nie wieder illegal downloaden!” Das darauf folgende Statement, dass die Fans die Metalszene supporten müssen, um sie am Leben zu erhalten, kann man nur unterschreiben.

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Harasai

Nach einer kurzen Umbaupause wurde es musikalisch ein wenig härter: Statt klassischem Heavy Metal gab es nun die geballte Kraft des Melodic Death Metal in Form von Harasai auf die Hörmuscheln.

Die ersten Takte waren kaum gespielt, da ließ sich schon der ein oder andere am Fotograben – übrigens das erste Mal in all den Jahren, dass es einen solchen gab – zum Headbangen verleiten. Kein Wunder, denn die Jungs um Fronter Martin legten wieder einmal eine energiegeladene Performance an den Tag. Kurz darauf entstanden auch bereits erste kleine Moshpits.

HarasaiFür die gute Stimmung wurden die Fans nicht nur mit neuem Songmaterial, sondern auch in Form von Textilien belohnt. Sänger Martin nutzte die Gunst der Stunde und schmiss einige Shirts vom erst kürzlich stattgefundenen Evil Horde Metalfest in die Menge und forderte: “Kommt im nächsten Jahr vorbei! Metaller sind alles eine Familie” Auch diese Aussage konnte man ohne Weiteres unterschreiben. Es schadet obendrein nicht, ruhig öfter mal zu kleinen Konzerten in der Umgebung zu fahren und nicht nur Massenveranstaltungen zu besuchen.

HarasaiBevor der Auftritt seinen vorläufigen Höhepunkt mit dem Kracher A Constant Disbelief erreichte, plauderte Martin noch etwas aus dem Nähkästchen. Als Stammgast auf dem Rage against Racism Festival war es seit jeher quasi sein “Kindheitstraum”, mit Harasai hier auf der Bühne zu stehen.

Auch Martin machte sich gegen rechte Gesinnungen stark und meinte: “Eigentlich würde ich sagen, zeigen wir den Rechten den Stinkefinger, heute zeigen wir ihnen die Fist of Steel!” Mit Dying Race Domain – “ein Song über die Welt, in der wir leben”, wie Martin kommentierte – vom bald erscheinenden Album Psychotic Kingdom feuerten die Essener Deather noch einmal aus allen Rohren. Harsche Growls gepaart mit astreinen cleanen Vocals von Basser Arne und ein bombastisches Riffgewitter unterlegt mit treibenden Drums dürften jeden Melodic Death Metal Fan rundum zufrieden gestellt haben. Selbst ein kleiner Regenschauer konnte dem Publikum, das fröhlich weiter Party machte (oder unter Schirmen Zuflucht suchte), nichts anhaben.

Wahrlich ein gelungener Festivalauftakt und es fiel mir wirklich schwer, mich schon so früh wieder vom Acker zu machen. Aber jetzt wo das Festival auch in Zukunft gesichert zu sein scheint, werde ich auf jeden Fall auch im kommenden Jahr wieder dabei sein!

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