Mit zwei befreundeten Fotokumpanen aus der IGR wurde vor einigen Tagen Köln erkundet. Auf dem Programm standen logischerweise zunächst die vermutlich bekanntesten Wahrzeichen der Stadt: Der Kölner Dom sowie die Hohenzollernbrücke. Um letztere geht es in diesem Beitrag, die Fotos vom Dom folgen in einigen Tagen in einem separaten Artikel.
Die Hohenzollernbrücke ist nicht nur aufgrund ihrer Bauweise schön anzusehen, sondern wurde insbesondere durch die Schlösser, die tausende Liebespaare seit 2008 am Brückengeländer anbringen, auch über die Stadt- bzw. Landesgrenzen hinaus berühmt.
Die Brücke über den Rhein hat allerdings auch eine lange Tradition. Bereits 1859 wurde an gleicher Stelle die Dombrücke errichtet, die dem steigenden Zugverkehr zu Anfang des 20. Jahrhunderts jedoch nicht mehr gewachsen war, weshalb schließlich von 1907 bis 1911 die fortschrittlichere Hohenzollernbrücke (bestehend aus drei nebeneinander liegenden Teilen) gebaut wurde. Geschmückt wurde die Brücke damals von mit hohen Türmen bewehrten Portalen.
Obwohl die Brücke im zweiten Weltkrieg intensiv genutzt wurde, wurde sie nur relativ leicht beschädigt und in den Folgejahren wieder aufgebaut. Die opulenten Portale verfielen allerdings mit der Zeit und wurden schließlich um 1958 komplett abgerissen. Ab 1985 wurde die bis dahin nur noch aus zwei Teilen bestehende Brücke wieder um einen dritten Teil ergänzt.
Heute stellt die Eisenbahnbrücke über den Rhein zusammen mit dem Kölner Hauptbahnhof einen Knotenpunkt im Zugverkehr im Schienenverkehr in der Region Köln dar.
Im Spätsommer 2008 griff der vermutlich aus Italien stammende Brauch der sog. Liebesschlösser auf Köln über und die ersten Liebespaare brachten mit den Namen oder Initialen gravierte Vorhängeschlösser an den rund 400 Meter langen Geländern der Hohenzollernbrücke an. Nach dem Anbringen des Liebesschlosses wird der Schlüssel mit einem Treueschwur im Rhein versenkt.
Wer sich Zeit nimmt und in Ruhe an den Schlössern vorbeizieht, wird so manche ausgefallene Idee finden. Neben kleinen und großen Vorhängeschlössern hängen an der Brücke auch allerlei kuriose, auffallende Schlösser sowie andere Gegenstände – allen voran der “Masterkey” in Form einer Säge zieht die Blicke magisch an. Zu nennen sind hier aber auch große Herzen, an denen mehrere Familienmitglieder oder Bekannte ihre Liebesschlösser angebracht haben, Puzzleteile oder Schlösser von Paaren, deren Kinderwunsch vermutlich schon aufgegangen ist.
Auch die Beschriftungen sind oftmals einen genaueren Blick wert (zu erwähnen sind an dieser Stelle Gravuren wie “vorerst provisorisch” oder “Kugelbauch liebt Super-IQ”).
Obgleich die Schlösser mittlerweile über zwei Tonnen wiegen, duldet die Deutsche Bahn AG (Stand 2011) den Brauch. Für Touristen und Liebende der Stadt Köln ist die Hohenzollernbrücke jedenfalls ein Pflichtbesuch.
