RAZorblade Festival 2012

RAZorblade Festival 2012

In der Nacht vom 29. September auf den 30. September 2012 fand in ganz Nordrhein-Westfalen zum dritten Mal die Nachtfrequenz – die lange Nacht der Jugendkultur – statt. Gleich 89 Events in 38 Städten in NRW buhlten hierbei um die Gunst der Besucher.

IronstateLetztes Jahr war ich im Rahmen der Nachtfrequenz beim Powerwolf-Konzert im Turock gewesen – dieses Jahr entschied ich mich für das RAZorblade Festival im RAZ 4 U in Datteln bei dem acht Metalbands verschiedenster Genres für schlappe fünf Euronen feinstes Underground-Feeling versprühten. Als Headliner konnte Veranstalter Moerchen die Schweizer Heavy Metal U(nde)r(ground)-Gesteine Emerald an Land ziehen.

Ironstate

Die recht undankbare Aufgabe, das RAZorblade Festival zu eröffnen, wurde am frühen Nachmittag den Dortmunder Neo-Thrashern von Ironstate zuteil. Den Job meisterten sie allerdings mit Bravur, auch wenn noch nicht allzu viel los war im Saal.

Mit dem Opener God Of Your Hell und Broken Glass Reflection, das von einem Neubeginn handelt, wie Fronter Thomas Engel erwähnte, startete die Truppe ihren sehr soliden Auftritt. Deathparade, der nächste gespielte Song, erinnerte aus persönlichen Gründen an die Loveparade-Katastrophe, erklärte Thomas daraufhin.

Vor Evil Way nutzte Sänger Thomas die kleine Umbaupause für eine Ansage und um – so wörtlich – “seinen Ständer zu richten.” Schelm wer dabei Böses denkt. Apropos böse: Thomas erklärte, dass wir doch alle ein bisschen böse seien. Auch Jörg, The-Pit-Redakteur und Stammgast auf Konzerten, wurde an dieser Stelle explizit als böse eingestuft. Thomas ergänzte noch ironisch: “Wer weiß, was du wieder schreibst…”

Musikalisch überzeugten vor allem Resistance und Sieben. Abschließend stellte Thomas die Frage: “Wollt ihr noch einen?” Die bereits Anwesenden bejahten und zum Abschluss folgte noch Scars. Ein gelungener Auftakt des zweiten RAZorblade Festivals.

Conceptor

Conceptor legten wenige Minuten später mit Loser los, dessen Refrain mit einem echten Ohrwurm (“Eye for an eye, and blood for blood”) aufwarten konnte.

ConceptorWeiter ging es mit der Ansage: “We not forgive – we not forget: Expect us!” Eine gelungene Überleitung zu einem guten zweiten Song. Positiv hervorheben muss man an dieser Stelle, dass die Band um Sänger Hoschi von Anfang an viel Spaß und Spielfreude an den Tag legte. Es herrschte deutlich mehr Bewegung auf der kleinen Bühne als noch vor kurzem beim Steel Meets Steel Festival. So griff Hoschi wie gewohnt ab und an zum Megaphon, während die beiden Gitarristen Andre und Mic fleißig mit ihren Instrumenten posten und mit den Fans interagierten. Lediglich der neue Bassist Andy, der die gespielten Stück in nur zwei Wochen erlernt  hatte, muss sich noch etwas ins “Konzept” von Conceptor einfügen. Aber auch musikalisch konnten sich die Jungs im Vergleich zum letzten Gig noch einmal steigern. Das wussten auch die Fans zu honorieren, die für Stimmung im Saal sorgten.

Zwischen den Songs sprach Hoschi seinen Dank an den alten Basser Nobbi (gleichzeitig auch seinen Vater) aus. Außerdem forderte er den Veranstalter indirekt dazu auf, etwas zu trinken auf die Bühne zu bringen: “Ist ja egal, woher wir das Wasser kriegen, aber von Mörchen hätten wir es besonders gern.” Manch einer dürfte sich angesichts der Redseligkeit von Hoschi gewundert haben. Dieses erklärte er sogleich damit, dass er nur labere, weil er nicht wisse, welcher Song als nächstes käme. Gitarrist Mic sprang mit einer Ansage gegen Alltagsfaschismus ein.

Conceptor“Wollt ihr noch einen?”, fragte Hoschi im Anschluss, was die Fans natürlich bejahten. Hoschi ergänzte” Ich will auch noch ein… noch ein Bier!” Es folgte ein Track von der ausverkauften Demo, wo Hoschi – wohl hauptsächlich in eigener Sache – verkündete: “Momentan könnt ihr von uns nichts kaufen, außer unsere Liebe.”

Nach Weekend Wolf widmete Hoschi den Song Fight On (bei dem die Fans noch einmal mitmachen konnten) seinem Vater, bevor der Auftritt mit Decisions endete. Im Anschluss erklangen sofort lautstarke “Hoschi-Rufe”, die er mit einem weiteren lockeren Spruch abhandelte: “Danke, die weiblichen Fans dürfen sich bei mir melden.”

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Mourning Caress

Die Melodic Deather Mourning Caress aus Münster, die als nächstes an der Reihe waren, hatten den wohl schwersten Stand von allen Bands an diesem Samstag. Viele Besucher kannten die Band nicht und gaben den Münsteranern auch gar keine Chance, ihr musikalisches Können unter Beweis zu stellen, da sie sich lieber draußen die aktuellen Bundesliga-Entwicklungen über Radio anhörten.

Mourning CaressDiejenigen, die lieber draußen verweilten, verpassten allerdings einen mehr als soliden Auftritt der Münsteraner. Rein vom Können her betrachtet, spielte die Band auf einem sehr hohen Niveau – schade, dass viele Besucher das nicht angemessen zu schätzen wussten. So tummelten sich zu Beginn des Auftritts, den die Kombo mit My Sky Turned Black und Corroded By Fear einleitete, nur einige Handvoll Besucher im Saal.

Die Männer um Sänger und Shouter Gerrit Mohr ließen sich jedoch nichts anmerken und versuchten fleißig, auch mit wenigen Besuchern für Stimmung zu sorgen. Zwischenzeitlich kommentierte Gerrit selbstironisch: “Ich glaube das Wetter ist zu gut, oder wir sind zu schlecht.” Auf die Erklärung eines Besuchers, dass draußen Fußball (u.a. die Berichterstattung zum Schalke-Spiel) gehört wurde, kommentierte Gerrit nur trocken: “Was ist das?” Und so langsam brach dann auch das Eis, so dass immerhin  einige Besucher an die Bühne heran traten und die restlichen Songs über ordentlich headbangten.

Mit den Krachern Never Surrender und Creating A Hell, endete der Auftritt der Münsteraner schließlich und Gerrit klatschte die tapfere erste Reihe ab und dankte ihnen für die tatkräftige Unterstützung.

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Cryptic Lane

Cryptic LaneDie Hard’n’Heavy-Rocker von Cryptic Lane hingegen hatten im Anschluss einen gewissen Heimvorteil. Zum einen hatten sie in der Vergangenheit schon einige Shows in Datteln absolviert und zum anderen hatten sie eine beträchtliche Fangemeinde mit im Schlepptau, so dass es richtig voll im Saal wurde.

Nach einem atmosphärischen Intro begannen die Jungs aus Castrop-Rauxel mit den klasse Openern Kill The Opression und Breaking Out. Im Anschluss machte Sänger René die Besucher darauf aufmerksam, dass er an diesem Abend auf eine Gitarre verzichtete. Fans der Band war dies zwar schon längst aufgefallen, doch für die übrigen Besucher erklärte René, dass an diesem Abend Maik von Chronos IV, ein Freund der Band und gleichzeitig der Produzent des kommenden ersten Albums Signpost, als Gastmusiker den Gitarrenpart übernehmen würde.

Nach dem Stimmungsmacher The Light Deep Inside, zu dem die Band vor kurzem auch ein Video abgedreht hat, machte René ein bisschen Werbung für das demnächst erscheinende Album. “Es wird großartig”, versprach er und um die Wartezeit etwas zu überbrücken, schmiss er noch einige Bandshirts in die Menge. So funktioniert Fan-Bindung!

Daraufhin zollte die Band mit einem recht gelungenen Cover von You Give Love A Bad Name Bon Jovi Tribut, das den vielen jüngeren Fans vor der Bühne offensichtlich sehr gut gefiel und mit reichlich Händen in der Luft abgefeiert wurde.

“Ihr wisst ja, am 21.12. ist finito”, begann René nach dem Song und ergänzte: “Also müssen wir unser Album demnächst fertig kriegen. Aber ich denke, es kommt sowieso alles zum Guten. Wir haben es in der Hand. Davon handelt auch der nächste Song: Final Call!” Nach dem Publikumsliebling Never Enough ertönten sofort Zugaberufe. Und um der Forderung Nachdruck zu verleihen, stimmten sie noch “Einer geht noch, einer geht noch rein” an. Mit Someone Who Wasn’t Me kamen die Jungs von Cryptic Lane der Forderung nach einer Zugabe nach.

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Iron Glove

Mit Iron Glove aus Ulm, die feinsten teutonischen Heavy Metal im Gepäck hatten, ging es nach einer kurzen Umbaupause wieder etwas schneller und härter zu.

Nach einem Intro mit gesellschaftskritischen Unterton, folgte mit Revolution ein Opener, der von Anfang an zu überzeugen wusste. Schon die ersten Liedzeilen “Raise your voice, it’s time for revolution, raise your voice, it’s time for war” kamen einfach genial rüber. Auch der zweite Track Black Widow wurde vom Publikum wohlwollend aufgenommen.

Iron GloveSpätestens nach Critical Lanewar war das Publikum dann auch körperlich warm gelaufen. “Bevor die Zeit zum Headbangen kommt, was haltet ihr von einer Ballade?”, fragte Sänger Daniel Imhoff. Die Begeisterung hielt sich in Grenzen, weshalb er ergänzte: “Hab ich mir fast gedacht, wir spielen sie trotzdem.” Taktisch war diese Entscheidung nicht ganz so klug, da einige Besucher regelrecht zu den Bierständen flüchteten, während die Band die Ballade Expressions zum Besten gab.

Dafür folgten in der zweiten Hälfte des Auftritts noch einmal einige sehr ausgefeilte Lieder mit äußert einprägsamen Refrains. Vor Heaven Hellbound und If You Guide My Hand erklärte Fronter Daniel allerdings zunächst, dass Stammbassist Christian Danke nicht auftreten konnte. Die Besucher sollten sich daher nicht wundern, wenn zwischendurch jemand anderes – und zwar Mary von Raw Ensemble – als Ersatz auf die Bühne kommen würde. Außerdem erkundigte sich Daniel, ob das Publikum die Band trotz ihres schwäbischen Dialekts verstehe. Verständigungsprobleme gab es jedenfalls keine, denn Besucher und Band interagierten gut miteinander, was Daniel auch zugleich zu quittieren wusste: “Ihr seid ein richtig geiles Publikum!”

Mit den drei Knallern Ready To Rock, Into The Fire und dem genialen Fate Of The Traitor, die – wie übrigens alle gespielten Lieder – vom kommenden ersten Album Break The Chains stammten, sorgten Iron Glove noch einmal dafür, dass viele Besucher die Kombo in guter Erinnerung behielten.

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Aardvarks

AardvarksAardvarks aus Bonn waren relativ kurzfristig als Ersatz für Koroded eingesprungen und für nicht wenige stellten die Death-Groove-Thrasher den heimlichen Headliner des Festivals dar.

Dies zeigte sich vor allem daran, dass es wieder etwas voller im Saal wurde und der Lautstärkepegel zunahm. Die Stimmung bei den ersten gespielten Songs Ad Bestias und Profondo Rosso kann man nur als gut bezeichnen. Einige Pommesgabeln wurden in die Luft gestreckt und einige Headbanger machten es sich in den ersten Reihen bequem, während die Band ihre Instrumente in technisch sehr versierter Manier bespielte.

Nach der Herkunftsklärung (“Wir kommen aus Kölle!”) folgte ein Song, den Tieftöner Guido Meyer de Voltaire wie folgt ankündigte: “Für Flipper, für Lassie: There is no fucking Shade Of Grey! Das war ein ordentlicher Stampfer genau nach meinem Geschmack!

Apropos Geschmack – da sich mein Magen nach etwas Fleisch sehnte, ging es für mich nach draußen, um sich bei fairen Preisen – das muss man an dieser Stelle auch mal wieder extra hervorheben – mit Essbarem einzudecken. Auch die Getränkepreise an der Bar schonten den Geldbeutel bzw. animierten den ein oder anderen, auch zwei, drei oder mehr Bier als geplant zu vernichten.

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Black Blitz

Wie vom Blitz getroffen war das Publikum anschließend bei Black Blitz, der vorletzten Band des Abends, die erst zum zweiten Mal in ihrer (zugegeben noch recht jungen) Bandgeschichte in NRW auftrat.

Mit den Worten “Are you ready, brothers and sisters” eröffnete Sänger und Gitarrist Thomas Bauer den Auftritt, ehe der Gig mit dem relativ gemächlichen Opener Take It Or Leave It auch musikalisch begann. Die drei Hard Rocker aus München sorgten hier bereits für mächtig Stimmung, so richtig rund ging es jedoch erst mit den nächsten Songs, bei denen die Besucher immer mehr auftauten.

Black BlitzWie ein geölter Blitz fegte vor allem Thomas mit seiner Gitarre über die Bühne und überzeugte mit so manchem einfallsreichen Solo aber auch seine Stimme, die mich hier und da ein wenig die von Bryan „Dex
ter“ Holland, dem Sänger von von The Offspring, erinnerte, passte einfach wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge. Bassist Christian Reiter und Drummer Thomas Pribbenow waren jedoch auch nicht untätig, sondern bespielten ebenfalls gekonnt ihre Instrumente und suchten immer wieder den Kontakt mit dem Publikum.

Thomas machte früh ein wenig Werbung für den ersten Silberling der Band: “Alle Titel, die wir spielen, gibt es auch auf CD – unser einzigen: Born To Rock” Und geboren zum Rocken war die Band wirklich – das stellte sie während des Auftritts deutlich unter Beweis!

“Wer kennt uns denn schon?”, fragte Thomas schließlich und immerhin eine Handvoll Leute meldete sich. Wer die Band vorher schon kannte, war genau genommen auch gar nicht so wichtig. Viel wichtiger war, dass die Band in Datteln sicher etliche neue Fans dazugewonnen haben dürfte! Im Anschluss verließen die beiden Saitenbespieler für ein kurzes Drumsolo die Bühne, ehe es mit Let It Out weiterging.

“Wir sind Black Blitz!” stellte Thomas noch einmal klar. Ein Besucher ergänzte: “Und können kein Deutsch!” Die Band nahm es mit Humor und so schlimm war der bayrische Dialekt auch gar nicht – selbst ein tiefster Ruhrpottler sollte keine Probleme gehabt haben, die Ansagen zu verstehen. Während eine gute alte Mailingliste auf einem Klappbrett durchs Publikum wanderte, spielte die Band mit Bombshell “einen der größten Hits” wie Thomas kommentierte.

Nach The Point Of No Return erklärte er, dass in München immer nur um die zehn Leute zu den Auftritten der Band kommen und dass die Band deshalb positiv überrascht vom Ruhrgebiet sei. Angesichts des Könnens der Band kann ich mir dies allerdings nicht so ganz vorstellen. Wie dem auch sei: Der schwarze Blitz muss schnellstens wieder zurück in den Ruhrpott!

Black Blitz

Mit der Ansage “Jedes Mal, wenn wir ins Auto einsteigen, sagen wir uns: It’s a long way to the top!” Mit gleichnamigem Song von AC/DC verabschiedeten sich die Münchener und ich bin mir sicher, dass das Trio von Black Blitz den Weg an die Spitze bestreiten kann. Bei den Jungs geht das Gesamtkonzept aus ehrlichem Rock’n’Roll gepaart mit energischer Bühnenpräsenz ohne Frage auf! Für mich ganz klar die Überraschung des Abends!

Abschließend verweise ich noch auf dieses Video, das die Band in Datteln aufgenommen hat. Hier unterstreichen die Münchener noch einmal ihre lockere Art!

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Emerald

Das zweite absolute Highlight des Abends – und das kam alles andere als überraschend – stellten die Schweizer True Metaller von Emerald dar, die nach einem stimmigen Intro mit geballter Power loslegten.

EmeraldFronter Thomas Winkler, der erst seit 2010 Sänger der Band ist, fegte über die Bühne als gäbe es kein Morgen mehr. Und mit seiner kraftvollen Stimme versetzte er alle noch verbliebenen Besucher (da der letzte Bus relativ früh in Datteln abfährt, haben die letzten Bands bei Konzerten im RAZ meistens mit einem Besucherschwund zu kämpfen) in pure Ekstase.

Da die Band bereits 1995 gegründet wurde und seitdem sechs Alben veröffentlicht hat, können die Schweizer für ihre Liveauftritte aus einem recht breiten Spektrum an Songs schöpfen. Los ging es mit dem ersten Knaller Face Of Evil, dem Opener der aktuellen Scheibe Unleashed, bei dem der hohe Gesang von Thomas im Refrain einem nur so die Ohren wegbließ, während kreischende Gitarren, bissige Drums und dezente Keyboardklänge den Sound abrundeten. So und nicht anders muss Heavy / Power Metal klingen!

Nach Revenge konnten die Besucher bei Witches Tower ihre Gesangskraft demonstrieren. Thomas war augenscheinlich mit dem Gesang der Anwesenden zufrieden, der trotz der späten Stund und der dezimierten Besucherzahl noch eine beachtliche Lautstärke erreichte.

Im Anschluss an Where’s Your God und Ancient Mystery, das zum ersten Mal live gespielt wurde, sollte das mitreißende Stück Mutiny, bei dem Keyboarder Thomas Vaucher ordentlich was zu Klimpern bekam, auch den letzten Skeptiker aus den Latschen gehauen haben. Einfach ein genialer Song.

Mit Hard To Be True spielten die Mannen von Emerald daraufhin einen der ersten Songs der Bandgeschichte. Den Titel kann man übrigens für voll nehmen, denn es ist in der Tat für viele Bands nicht immer leicht “true” zu sein. Dieser – wie auch vielen anderen exzellenten Metalbands – blieb der große Durchbruch bisher verwehrt obwohl sie ihn locker verdient hätten. Vor einigen Wochen spielte die Band beim Turock Openair in Essen schon einmal im Ruhrgebiet. Dort waren jedoch kaum Besucher da, als Emerald den Konzerttag eröffneten. In Datteln war die Zahl zwar auch überschaubar, aber die Stimmung stimmte zumindest, da Band und Besucher buchstäblich alles gaben.

Emerald

Gegen Ende des Auftritts sollten die Schweizer noch einmal aus den Vollen schöpfen. Ehe der Auftritt nach Wrath Of God endete, durfte Pan, ein Fan der ersten Stunde, bei Tears Of A Warrior auf die Bühne und den Titel mitsingen. Augenblicklich erklangen die Rufe nach Zugaben, die Emerald mit Emerald Knights (einem der geilsten Songs überhaupt) und dem Doublebass-Stampfer F.T.M. als fulminantem Finale erfüllten.

EmeraldHatte das erste RAZorblade Festival im Jahr 2010 noch mit arg wenigen Besuchern zu kämpfen, so dürfte die zweite Auflage mit 142 zahlenden Gästen (hoffentlich!) dafür gesorgt haben, dass einer Wiederholung im nächsten Jahr nichts im Wege steht. Hier allerdings der Appell an alle Metalheads: Unterstützt auch weiter kleine Konzerte und Festivals!

Mehr Besucher sind natürlich immer wünschenswert – abgesehen davon blieben zumindest in Datteln jedoch keine Wünsche offen. Veranstalter Mörchen und seine Crew haben wieder einmal ein glückliches Händchen bei der Bandauswahl bewiesen:

EmeraldDer Sound im RAZ4You ist für ein Jugendzentrum sowieso stets vorbildlich, die Konzerteintritte sind auch für den knappen Geldbeutel zu stemmen und für die kostengünstige Verpflegung ist wie bereits oben erwähnt auch immer gesorgt.

Wobei, eine Anmerkung hätte ich dann doch noch: Bei den ersten Bands hätte etwas weniger Nebel und dafür mehr Licht nicht geschadet. 😉

PS: Wer sagt eigentlich, dass Metaller nur Bier saufen? Dieses Bild beweist das Gegenteil: Kaffeetasse und Powerfaust – das ist Heavy Metal!

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