Metal City Festival XVII

Metal City Festival XVII

Nachdem das 16. Metal City Festival mit deftigem Thrash Metal um die Gunst der Besucher buhlte, stand die 17. Auflage am 26.10.2012 wieder voll und ganz im Zeichen des Heavy und Power Metals. Außerdem standen gleich zwei Album-Veröffentlichungen von Stormrider und Custard auf dem Programm.

Fairytale

FairytaleZunächst mussten jedoch Fairytale aus Recklinghausen ran, die bereits vor über zwei Jahren das neunte Metal City Festival eröffnet hatten. Damals hatten sie als Opener schon einen verdammt guten Job gemacht und auch dieses Mal konnte die sympathische Truppe um Fronter Sascha wieder von Beginn an überzeugen.

FairytaleAnders als bei vielen Konzerten üblich werden die Vorbands in Lünen selten mit Abwesenheit bestraft. Und so füllte sich der Saal im Lükaz auch dieses Mal wieder recht früh und pünktlich zu Beginn des Auftritts, den die Band nach einem stimmigen Intro mit Back To The Temple und Thundersword einleitete, rückten einige fleißige Besucher auch gleich in die erste Reihe, um Stimmung zu machen – und dass ganz ohne vorherige Aufforderung dazu.

Mit Legend, das mit einem packenden Refrain punktete, ging es nach einer kurzen Begrüßung Schlag auf Schlag weiter. Auch wenn noch ein wenig Platz im hinteren Teil des Saals war, so steigerte sich die Stimmung doch kontinuierlich. Nicht zuletzt auch Dank des herrlichen Songs Battlestar Rising – wie man dem Text unschwer entnehmen konnte, eine Ode an die Lieblingsserie der Band. Auf das länger nicht live gespielte Stück Mercenaries folgte im Anschluss Crystal Ball, ehe der Auftritt mit Heavy Metal, bei dem die Besucher nun vollends auftauten und fleißig mitsangen, schon wieder endete.

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Stormrider

SStormridertormrider aus Wanne-Eickel sind ebenfalls keine Unbekannten in Lünen, waren sie doch auch beim neunten MCF dabei gewesen. Mit im Gepäck hatten sie an diesem Abend ihre neue CD The Path Of Salvation, auf die die Fans über vier Jahre lang warten mussten. Von der äußerst gelungenen Scheiblette stammten auch gleich die ersten beiden gespielten Songs Transcendence und der Titeltrack The Path Of Salvation.

StormriderNach Castle Walls folgte mit Vengeance ein altes Stück vom ersten Album der Band, das mit geilen Gitarrensoli im Gedächtnis blieb. Die Stimmung war sehr gut, auch wenn sie – im Gegensatz zur Bierpulle von Sänger Stefan – nicht überschäumte. Ein wenig Luft nach oben war noch. Vielleicht müssen sich die Feiterwütigen Fans auch erst an die neuen Songs gewöhnen. Denn gegen Ende des Auftritts machten Stormrider alles richtig:

Die Bandklassiker We Are One und Let Metal Reign heizten der Meute ordentlich ein. Logisch, dass auch die obligatorische Axt gelegentlich zum Einsatz kam. Das Verlangen einer Zugabe stillten Stormrider mit March On, bei dem einige Fans auch gleich die Bühne enterten und mit der Band die Axt kreisen ließen. So und nicht anders kennt man und liebt man die Konzerte im Lükaz.

Stormrider

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Custard

Custard aus Herne waren ebenfalls schon das ein oder andere mal im Lükaz zugegen. So war es auch nicht wirklich verwunderlich, dass es während der Umbaupause im Saal noch einmal einen Tick voller wurde.

CustardDie Spannung war ohnehin groß, denn auch Custard haben nach vier Jahren mit Infested By Anger endlich wieder ein neues Album veröffentlicht, das sie an diesem Abend präsentieren wollten. Das Personalkarussell hat sich derweil erneut gedreht, so dass die Mannen neuerdings von Anna an der Gitarre unterstützt werden.

Los ging es dann mit dem bereits des Öfteren live gespielten Opener Death From Above, der auch den Weg auf die aktuelle Platte gefunden hat. Nach dem altbewährten Preacher fragte Olli in gewohnt witzelnder Manier: “Habt ihr alle das Album gekauft oder in Russland gedownloadet?” Bevor es dann musikalisch weiterging, forderte er wie üblich einen kräftigen Schrei, den die Meute natürlich sogleich zum Besten gab. Und zu welchem Song passte ein lautstarker Kampfschrei natürlich am ehesten? Richtig, zum spartanischen 300, das zwar auch schon seit einiger Zeit zu den typischen Live-Stücken der Band zählt, aber erst jetzt auf dem aktuellen Album versilbert wurde.

Im Anschluss fragte Olli ,wer so ein bekanntes Online-Rollenspiel kenne, über das die Band ein Lied geschrieben habe. Ein Spaßvogel rief natürlich „Diablo 3“ in den Raum, wo doch jeder weiß das nun das aus der gleichen Spieleschmiede stammende Warcraft auf dem Programm stand. Mit dem fast philosophischen Kommentar “Wir spielen die Musik, den Metal macht ihr”, lobte Olli die Meute, die fleißig die Powerfäuste hob und hier und da mitsang.

CustardNach Time To Bleed schoben Veranstalter Christian Ernsting und seine Crew eine ungeplante Unterbrechung ein, da sie Schlagzeuger Chris Klapper, dem letzten verbliebenen Gründungsmitglied und der stetigen Konstante der Band, ein kleines Geschenk zum 25jährigen Bandjubiläum überreichen wollten. Zur Feier des Tages waren auch etliche ehemalige Musiker von Custard anwesend. So kam es auch, dass sich die Pause etwas in die Länge zog.

Mit Charons Call ging es dann jedoch auch bald wieder weiter. “In letzter Zeit haben wir uns ziemlich rar gemacht”, erklärte er Olli draufhin – wie Recht er hatte – und ergänzte: “Aber es ist geil, hier zu sein!” Wieder richtig. Ein Song über Drachentöter darf bei einem Custard-Konzert natürlich keineswegs fehlen und so gaben die Fans beim Klassiker Dragonslayer mit seinem packenden Refrain noch einmal alles was die Kehlen hergaben.

Custard

Zum ersten Mal spielte die Band das neue Stück My Last Breath live, ehe mit Poke The Flames wieder ein Lied aus dem Standardrepertoire aus den Boxen tönte. Bei Burn The Witches lieferten sich Frauen und Männer schließlich ein ausgedehntes Gesangsbattle, bevor der Auftritt mit dem “extra alten” Stück Up To The Sky endete.

Logisch, dass die Meute eine Zugabe forderte. Hier erklärte Olli, dass es Tradition habe, dass bei diesem Lied mindestens 50000 Leute auf die Bühne kommen. Abzüglich der 49800 und ein paar Gequetschten. Das ließen sich die Besucher natürlich nicht zwei Mal sagen und so tummelten sich augenblicklich allerlei Feiernde und Tanzende Menschen auf der kleinen Bühne.

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Halloween

HalloweenEigentlich hätte der Konzertabend jetzt auch gut und gerne enden können – das “Ruhrgebietstripple” hatte die Messlatte auf jeden Fall ziemlich hoch gehängt. Dabei stand der Auftritt des Headliners Halloween ja noch an. Die alten Recken aus Detroit waren erst am Tag des Festivals in Deutschland gelandet und so waren sie sicherlich nicht traurig darüber, dass sich der Aufbau der Bühnendekoration etwas in die Länge zog und so vielleicht ein paar Minuten mehr Erholung bot.

Nach einem schaurigschönen Intro ging es dann aber auch endlich mit dem Klassiker Don’t Metal With Evil vom gleichnamigen ersten Album der Band aus dem Jahr 1985 los. Die Stimmung konnte sich immer noch sehen lassen, auch wenn die Horror Metaller beim Auftakt ihrer allerersten Europatour einen merklichen Besucherschwund hinnehmen mussten. Davon ließen sich die Männer um Frontmann Brian Thomas jedoch zumindest äußerlich rein gar nichts anmerken und spulten souverän ihre “Heavy Metal Horror Show” runter.

HalloweenSeit der Gründung im Jahr 1981 (damals allerdings noch unter dem Namen Bitch) konnten die Urgesteine aus Detroit, denen trotz ihres Kultstatus unter den Fans der große Erfolg bislang verwehrt geblieben ist, immerhin sechs Alben und eine Vielzahl an Demos veröffentlichen.

So konnten sie an diesem Abend ihre Setlist auch aus einem breiten Repertoire an Songs zusammenstellen. Vom aktuellen Album Terrortory, das erst kürzlich das Licht der Welt erblickt hat, stammte beispielsweise das nächste starke Stück Victims Of The Night.

Die Stimmung war durchweg vorbildlich, auch wenn die drei deutschen Bands im Vorprogramm doch etwas mehr Dampf gemacht hatten. Nichtsdestoweniger konnten sich Songs wie No One Gets Out, Traipsing Through The Blood, das aktuelle Terrortory oder Her Ghost Comes Out To Play sehen lassen.

Garniert wurde der Auftritt, der perfekt als Vorbereitung für andere Halloweenveranstaltungen am 31.10. verstanden werden konnte, mit einigen Kostümwechseln. Den bestens zu Halloween passenden Abschluss bildeten die Klassiker The Wicked Witch und Trick or Treat als Zugaben.

Freunde des gepflegten Heavy und Power Metals wurden vom 17. Metal City Festival nicht enttäuscht und man darf gespannt sein, welche Bands die Veranstalter für das nächste MCF an Land ziehen können. Die Konzerte der Metal City Crew sind aus Lünen definitiv schon seit Langem nicht mehr wegzudenken!

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