Metal City Festival XII

HelstarSchon zum zwölften mal fand das Metal City Festival im Lükaz in Lünen statt. Dieses Mal hatten die Veranstalter – die Metal City Crew – als Headliner die Power Metal-Band Helstar aus Amerika verpflichten können. Als Vorbands traten die Lokalband Salvator MMVI, Torian aus Paderborn und Eure Erben aus Essen auf.

Salvator MMVISalvator MMVI

Wie schon bei früheren Metal City Festivals durfte ein lokaler Support – diesen Monat Salvator MMVI – das Festival eröffnen. Obgleich die Band schon vier Jahre existiert, wurde erst in diesem Jahr ein passender Drummer gefunden.

Da Salvator ihren eigenen (wenn man so will) „Fanclub“ – die meisten Fans stammten sicher aus dem Ragers Elite Heavy Metal Club – mitgebracht hatten, fiel es ihnen nicht sonderlich schwer, für Stimmung zu sorgen – zumindest in der ersten Reihe wurde fleißig geheadbangt. Die übrigen 50 Mann im Raum lauschten eher verhalten den Liedern der Band, die den meisten Besuchern des Konzerts noch unbekannt war.

Gratis BierfassHeimlicher Höhepunkt des kurzen Auftritts war sicher die Aufforderung des Sängers, die sinngemäß wie folgt lautete: „Wenn Ihr es schafft, den Typen hier aufzufangen und anschließend von der Bühne zur Theke zu tragen, dort ein Bier zu ordern und schließlich zurück zur Bühne zu bringen, bekommt ihr ein Fass geschenkt.“

Angestachelt von der Gier nach Bier, gelang die Aufgabe spielend leicht und die Fans nahmen das Fass triumphierend in Empfang. Zum Abschluss gab es dann noch ein spaßiges Peter-Schilling-Cover von Major Tom auf die Ohren.

Während die Show von Salvator MMVI schon einen recht soliden Gesamteindruck machte, sollte die Gesangsleistung vielleicht noch etwas nach oben geschraubt werden.

TorianTorian

Die Jungs von Torian, die zwar von weither kamen, waren dennoch keine Unbekannten, schließlich haben sie auch schon eine Menge Konzerte im Ruhrgebiet gespielt (zuletzt im JZ Mühle in Duisburg).

Und so hatten sich auch noch ein paar mehr Besucher im Saal eingefunden, als Torian wie gewohnt mit den Krachern Into The Winter und Stormbringer loslegte.

TorianDie Stimmung stieg langsam aber sicher stetig, so dass neben der „eisernen Front“, die in der ersten Reihe Torian gebührend feierte, auch die Fans im hinteren Teil des Raumes mehr und mehr Gefallen an den Paderbornern zu bekommen schienen. Kein Wunder, ging es mit dem nächsten kraftvollen Lied weiter: Dragonsfire.

Im Anschluss ertönte das neue Lied Fall Of The Golden Towers vom kommenden Album, das auch schon beim Gig in Duisburg vorgestellt wurde.

Mit Thunder Times und Headless Redeemers vom aktuellen Album neigte sich der kurzweilige Auftritt von Torian auch schon dem Ende entgegen.

Natürlich wurde als letztes der Publikumsliebling Torian gespielt, bei dem die Fans den Refrain noch einmal kräftig mitsingen konnten.

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Eure Erben

Eure Erben mussten nun das sprichwörtliche Erbe von Torian antreten – es galt die gute Stimmung fortzuführen. Dies gelang anfangs nicht ganz, auch wenn einige Fans sichtlich Spaß am Auftritt der Essener Thrash Metal Legende (ehemals Darkness) hatten.

Allerdings passten Eure Erben auch nicht ganz in das Line-Up des Festivals, da die übrigen Bands zum einen vornehmlich dem Power Metal Sektor angehören, auch wenn gelegentliche Ausflüge in den Thrash Bereich drin waren. Zum anderen fielen Eure Erben mit dem eher genreuntypischen, rauen Gesang in deutscher Sprache etwas aus dem Rahmen. Den Auftakt bildeten jedenfalls Invasion, Neues von Gestern und das neue Terror für Terror vom schon bald erscheinenden ersten Longplayer der Erben.

EureErbenEure ErbenBei den martialischen Liedern Wir brauchen Krieg und Staatsfeind kam die Meute langsam in Fahrt auf. Hart am Limit und Untergang knüpften nahtlos an die schnellen Vorgängerlieder an.

Gegen Ende tauten die Fans dann etwas mehr auf. Bei Adrenalin übernahm Bassist Emma kurzerhand den Lead-Gesang, ehe Eure Fäuste, bei dem die Fans selbige geschlossen in die Höhe schnellen ließen, dann auch schon das Ende des Auftritts markierte. Als Zugabe wurde noch Schläfer gespielt.

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Helstar

Es folgte eine recht kurze Umbaupause vor dem Auftritt von Helstar, bei dem sich der Raum kontinuierlich füllte. An dieser Stelle muss ich einmal das gute Drumherum erwähnen. Die Organisation war super und für das leibliche Wohl gab es günstige Getränke sowie leckere – frisch zubereitete – Baguettes. Natürlich gab es auch einige Merchandisestände, die zum Teil jedoch während der Auftritte nicht besetzt waren.

HelstarHelstar legten gleich druckvoll los und verschossen u.a. die Knaller Pandemoniuim, The King Is Dead und Bone Crusher, das an diesem Abend Skull Crusher betitelt wurde, die der Meute direkt ordentlich einheizten und für Stimmung sorgten.

Von an Anfang an konnte die Band überzeugen – das merkten auch die Fans, die Helstar gebührend anfeuerten. Den ein oder anderen Patzer gab es zwar, jedoch beschränkten sie sich auf geographische bzw. kulturelle Eigenheiten. Nachdem Sänger James Rivera, dessen Stimme übrigens den ganzen Abend über perfekt klang, einen BvB09-Schal hochgehalten hatte (was bei den Fans allerdings nicht sehr gut ankam, auch wenn Lünen ja nur einen Katzensprung von Dortmund entfernt ist) folgte noch die Frage, in welcher Stadt Helstar denn gerade auftreten würden? „Ach, egal, das Ruhrgebiet hat einfach die beste Metal-Szene in Deutschland“ – so half sich Rivera aus der Patsche und sorgte gleich für Sympathiepunkte.

Natürlich wurden auch Evergreens wie etwa Alma Negra, Baptized In Blood und Run With The Pack gespielt. Höhepunkt war sicher das geniale Scorpions-Cover Animal Magnetism, das als Zugabe den Abend beendete – ein toller Abschluss!

Helstar gefielen mir Live noch besser als auf den Alben, Torian waren wie gewohnt erste Klasse und die zwei anderen Bands kann man sich mal anschauen, auch wenn sie mir nicht soo super gefallen haben. Dennoch ein sehr schöner Abend – das Lükaz bzw. das regelmäßig stattfindende Metal City Festival (vor kurzem haben z.B. Axxis dort gespielt) muss man im Auge behalten!

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