Aleatory, Mystic Prophecy

Mystic Prophecy

Anlässlich der Veröffentlichung ihres nunmehr achten Albums, luden die Power Metaller Mystic Prophecy  am 10.12.2011 zu einem speziellen Release-Konzert in die Matrix in Bochum.

Gegen 19:30 Uhr wurden die Tore endlich geöffnet und die ersten Fans stürmten in die Matrix. Kein Wunder, schließlich war das Konzert nicht nur auf 200 Tickets limitiert, sondern die ersten 100 Gäste erhielten – wie im Vorfeld angekündigt – auch noch ein vorweihnachtliches Geschenk in Form eines kostenlosen T-Shirts.  Und das alles für schlappe 7 Euro im Vorverkauf bzw. 9 Euro an der Abendkasse.

Aleatory

AleatoryCa. eine halbe Stunde später um 20 Uhr durften die Lokalmatadore Aleatory aus Bochum den Abend eröffnen. Da in der „normalen“ Konzerthalle zur gleichen Zeit Agamendon, The Claymore und Cryptic Lane auftraten, fand die Release-Show von Mystic Prophecy parallel im kleineren Rockpalast statt.

Aleatory wurde bereits 1997 als Schülerband gegründet. Nach einiger Zeit trennte man sich jedoch aus beruflichen Gründen wieder. Im Jahr 2004 meldete sich Aleatory schließlich mit einer ersten Demo, die den Titel Mechanics Of Fate trägt, wieder zurück. Als Opener hatten die Bochumer Time To Die gewählt.

Nach dem ersten Song erklärte Sänger Jens, dass Aleatory mit Michael einen Ersatzgitarristen ins Boot geholt hatten, der zwei Wochen Zeit hatte, die Songs zu lernen – und so viel sei gesagt: er würde nicht der einzige Ersatzmann an diesem Abend bleiben.

Auf das etwas kraftlose Lordi-Cover Hard Rock Hallelujah folgte mit Nuclear Frost ein älterer Song aus dem Repertoire von Aleatory. Den nächsten Song, Moment Of Decay, widmete Sänger Jens allen Matrix-Gängern, die schon einmal mächtig gesoffen und in einer Ecke hier im Rockpalast gelegen haben. Im Anschluss an Rock ‘n Roll On wurde die Band kurz vorgestellt, ehe es mit Solid As A Rock weiter ging. Frontman Jens meinte daraufhin: „Jetzt käme der Moment, wo wir von der Bühne gehen und drei Leute Zugabe rufen.” Ohne zu warten machten die Jungs Schlag auf Schlag mit Bastards Are Back weiter.

Ehe der Auftritt von Aleatory nach etwas mehr als 30 Minuten endete, meinte Jens: “Einen haben wir noch!” Fürs Ende hatten sich die Bochumer einen Klassiker aufgespart: Das Running Wild-Cover Raise your First – der Bitte, die Fäuste in die Luft zu strecken, kam jedoch kaum einer im Saal nach.

Generell kam bei dem Auftritt von Aleatory leider kaum Stimmung auf, auch wenn die einzelnen Bandmitglieder so gut es ging auf dem Parkett performeten und gelegentlich für die bereits anwesenden Fotografen posierten. Der Sound war anfangs auch nicht gerade gut, wurde nach einigen Liedern jedoch merklich besser. Alles in Allem hätte der Musik von Aleatory etwas mehr Druck und Tiefe nicht geschadet. Schieben wir das mal auf die längere Bühnenabstinenz.

Aleatory

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Mystic Prophecy

Nach einer recht kurzen Umbaupause läutete ein Intro den Auftritt von Mystic Prophecy, die auch direkt ohne Kompromisse mit dem Kracher Dark Forces loslegten, ein. Das Publikum wirkte augenblicklich wie ausgetauscht. Die 180 Fans, die sich mittlerweile im Rockpalast eingefunden hatten, feierten Mystic Prophecy von Anfang an gebührend ab.

Mystic ProphecyDie Bandmitglieder – allen voran Frontman Roberto Dimitri Liapakis – nutzen die wenige Fläche bestens aus. Aber auch die beiden Gitarristen sowie der Bassist wechselten immer wieder ihre Positionen und hatten sichtlich Spaß bei der Arbeit. Von einer Bühne kann man in diesem Zusammenhang übrigens nicht wirklich sprechen, da sich der Bereich, auf dem die Bands an diesem Abend auftraten, auf einer Höhe mit dem Publikum befand und lediglich durch andersfarbige Fliesen markiert wurde. So konnten die Fans den Bands bzw. die Bands den Fans aber auch so nah sein wie bei kaum einem anderen Konzert.

Im Anschluss an den ersten gespielten Song erzählte Roberto, dass dies der erste Gig nach dem Release des neuen Albums, von dem auch der nächste Song (Eyes Of The Devil) stammen würde, sei. Anstatt den angekündigten Song zu spielen, ertönte zur Verwunderung der Fans allerdings Ravenlord aus den Boxen. Roberto entschuldigte sich für den kleinen Fauxpas und erklärte, dass auch Mystic Prophecy relativ spontan einen Ersatzmann hatten anheuern müssen.

Der Engländer Matt C. (bis 2007 der Trommler von Biomechanical und jetziger Drummer von Chaosanct), der bereits nach dem Ausstieg von Stefan Dittrich im Jahr 2009 für eine Tour als Aushilfe eingesprungen war, übernahm an diesem Abend den Posten des am Fuß verletzten Tyronne Silva. Über den Grund der Verletzung gab es übrigens verschiedene Theorien. Manche Stimmen behaupteten, dass es angeblich beim Sex passiert sein soll; Tyronne blieb jedoch bei seiner Aussage, dass ihm lediglich etwas auf den Fuß gefallen sei.

Mystic ProphecyZu solchen Lästereien passte das nächste Stück Evil Empires vom Album Savage Souls natürlich wie die Faust aufs sprichwörtliche Auge. Nach Sacrifice Me folgte wegen dem Malheur vom Anfang – sehr zur Freude der Fans – nun noch einmal das regulär geplante Ravenlord.

Im Anschluss an Endless Fire, bei dem die fetten Gitarrensoli Gänsehaut bereiteten, und Savage Souls wurden beim neuen Stück Die Now!!! die Nackenmuskulaturen beansprucht. Besonders drei Fans in der ersten Reihe legten sich besonders für die Bands in Zeug und ließen den ganzen Abend über die Matten kreisen.

Mit Demons Blood (auf der Setlist übrigens mit einem süßen Schreibfehler, an dem Freud höchstpersönlich wohl seine helle Freude gehabt hätte, angegeben: „Demons Butt“), Hollow und To The Devil (vom Fireangel-Album) jagte weiterhin ein hochkarätiger Song den nächsten.

Sänger Roberto erklärte, dass Mystic Prophecy gerne nach Bochum, insbesondere in die Matrix, kommen. Daher war es nur logisch, den weiten Weg aus Bayern in Kauf zu nehmen und die Veröffentlichung des neuen Albums hier im Ruhrpott zu feiern. Bevor We Kill – You Die gespielt wurde, schloss er mit den Worten: „Ihr seid geil heute Abend!“ Mit dem Black Sabbath-Cover Paranoid beendeten Mystic Prophecy ihren kurzweiligen Auftritt.

Natürlich hatten die Fans noch nicht genug, was man an den augenblicklich einsetzenden Zugabe-Rufen deutlich erkennen konnte. Natürlich wollten Mystic Prophecy dem Wunsch der Fans nachkommen und noch eine Zugabe spielen, allerdings verkündete Frontman Roberto: „Es gibt nichts Neues mehr.“ Ersatztrommler Matt hatte wohl innerhalb der kurzen Einlernphase nicht mehr Lieder gelernt. „Also sucht Euch was aus dem bereits Gespielten aus“, meinte Roberto daraufhin. Einige Fans verlangten tatsächlich ein weiteres Mal Ravenlord. Letztendlich lief es auf eine Wiederholung von Evil Empires hinaus. So etwas erlebt man auch nicht alle Tage.

Mystic Prophecy

Mystic ProphecyAuch im kleinen Rockpalast konnten Mystic Prophecy mit einem astreinen, druckvollen Sound überzeugen und unterstrichen wieder einmal eindrucksvoll, dass sie nicht nur auf den Studio-Alben sondern auch live eine der besten Power Metal Bands der Nation sind. Die außergewöhnliche Lokalität ermöglichte es den Fans darüber hinaus nicht nur die direkte Nähe zu Band zu suchen, sondern bot aufgrund der Balkone auch neue Perspektiven – Fans und Fotografen hatten so beispielsweise die Möglichkeit, dem Schlagzeuger im wahrsten Sinne des Wortes über die Schulter zu schauen. Fast konnte man denken, man wäre auf einem kleinen Privatkonzert. Da verwunderte es auch nicht, dass sich Sänger Roberto gegen Ende des Konzerts per Handschlag von den Fans verabschiedete.

Wer nicht da war, hat zwar etwas verpasst, muss aber nicht allzu traurig sein, denn am 30.04. kommen Mystic Prophecy zusammen mit Powerwolf und Stormwarrior erneut in die Matrix!

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