Im August standen mit dem Olgas Rock in Oberhausen, dem Burgfolk im Schloss Broich in Mülheim und dem Turock Open Air in Essen gleich drei grundverschiedene Festivals auf der fotografischen Agenda. Dementsprechend ist mir die Wahl zur Band des Monats wieder einmal nicht leicht gefallen. In die engere Auswahl habe ich diesen Monat z.B. die hoffnungsvollen Thrasher von Corporal Shred oder die Freibeuter von Vroudenspil, die auf dem Burgfolk ein mitreißendes Konzert gespielt haben, genommen. Letztlich habe ich mich jedoch für Omnia entschieden, deren Auftritt – ebenfalls beim diesjährigen Burgfolk – mich doch sehr beeindruckt und nachdenklich gestimmt hat – dazu später mehr.
Die niederländische Folk-Band Omnia besteht aus aktuell fünf Mitgliedern, dem Ehepaar Steve „Sic“ und Jennifer Evans-van der Harten sowie Daphyd Sens, Rob van Barschot und Satrya Karsono, die ein breites Spektrum an Instrumenten bespielen. Neben dem Zweistimmigen Gesang von Sic und Jenny sowie den gängigen Rockutensilien wie Gitarre und Schlagzeug sorgen außerdem Didgeridoo, Harfe, Bodhrán, Drehleier, Bouzouki und andere exotischere Musikinstrumente für ein abwechslungsreiches Klangerlebnis. Die Band wurde bereits 1996 gegründet und hat bis dato acht Studioalben veröffentlicht. Die Lieder werden in englischer, irischer, bretonischer, finnischer, deutscher, niederländischer, schwedischer, lateinischer und indoarischer bzw. indogermanischer Sprache gesungen. Durch die reichhaltige Verwendung unterschiedlicher Sprachen und Instrumente bringen Omnia dem Hörer Ansichten, Standpunkte und Einflüsse verschiedenster Kulturen und Völker näher.
Die Bandmitglieder von Omnia machen darüber hinaus keinen Hehl aus ihren politischen und gesellschaftlichen Überzeugungen. Und das finde ich auch gut so! Zwar leben wir – zumindest wir Deutschen bzw. wir Europäer und Amerikaner – in einer im Vergleich zu früher relativ friedlichen Umgebung, doch die globalen Probleme – angefangen von der vielschichtigen Zerstörung der Umwelt, dem daraus resultierenden Klimawandel, die vielen Kriegsschauplätze und die dadurch ausgelösten Flüchtlingsströme – gehen uns alle an – auch wenn wir die Auswirkungen oftmals nicht direkt spüren. Umso wichtiger ist es, dass auch Bands mit ihrer Musik ein unmissverständliches Zeichen setzen. Musik darf schließlich mehr sein als bloße Unterhaltung!
Omnias Liedtexte und Musikvideos – wie z.B. das oben eingefügte Video zum Stück Earth Warrior – machen deutlich, woran die Band appelliert: Jeder Mensch sollte sein tägliches Handeln hinterfragen und überlegen, wie man bewusster und nachhaltiger leben sowie die Tier- und Pflanzenwelt der Erde schützen kann. Mehr regionale Produkte zu kaufen und Artikel großer Firmen, die alles andere als umweltfreundlich produzieren, zu meiden, sollte beispielsweise ein Anfang sein. Ebenso kann jeder darauf achten, weniger endliche Ressourcen zu verbrauchen.
Wenn man sich die vielen Schreckensmeldungen in den Nachrichten und die Prognosen für die Zukunft der Erde anschaut, könnte man zwar leicht verzweifeln. Aber es liegt letztlich an uns allen, mit unserem eigenen Verhalten etwas zu bewegen – auch im Hinblick auf kommende Generationen. Und die Musik kann sicherlich einen großen Teil dazu beitragen, indem sie zum Nachdenken und geistigen Austausch anregt und auch Hoffnung spendet. Denn noch ist nicht alle Hoffnung verloren. Noch haben wir alle die Möglichkeit, uns menschlich – in allen Belangen! – zu verhalten, uns für ein friedlicheres Miteinander einzusetzen und erheblich mehr auf unsere – einzige! – Umwelt zu achten. Und so schließe ich ich diesen Post mit einem treffenden Zitat vom Omnia:
„There’s a war on nature, and we can all choose what to do… So if you feel like I feel the love of the Earth… well you can be an Earth Warrior too!“
Mehr Informationen zu Omnia bekommt Ihr auf der offiziellen Homepage, auf Facebook, Twitter und Youtube.
Hier findet ihr alle weiteren Beiträge zur Band des Monats.