Subway To Sally – Eisheilige Nacht 2010

Subway To Sally Eisheilige Nacht 2010

Konzertbericht zur Eisheilige Nacht-Tour von Subway To Sally am 17.12.2010 in der Turbinenhalle Oberhausen.

Als wir mit einiger Verspätung – Schneechaos sei Dank – in der Turbinenhalle in Oberhausen ankamen und die Klamotten an der Garderobe abgegeben sowie ein erstes Bierchen zum Aufwärmen gekauft hatten, waren wir zunächst sehr erstaunt, dass Dunkelschön, die erste Vorband des Abends, nur in der viel kleineren Halle (dem T-Club) auftraten anstatt im großen Saal.

Erster Ärger machte sich unter den vielen anwesenden Fans breit: „Warum spielen die hier und nicht in der großen Halle?“ „Ist in der großen Halle etwa noch ein anderes Konzert?“ (Das gab es nämlich bereits des Öfteren und sorgte jedes Mal für Chaos zwischen den Fangemeinden…) „Hier ist es doch schon viel zu voll!“ „Wie sollen denn hier alle Subway-Fans rein passen?“ – dies waren nur einige der Gesprächsfetzen, die wir aufschnappten.

Dunkelschön

Da wir, wie bereits anfangs erwähnt, etwas später angekommen waren, hatten wir die Ansage von Dunkelschön zu Beginn des Auftritts nicht hören können. Doch ein freundliches Pärchen klärte uns zum Glück auf: „Subway to Sally haben 18 (!) Stunden von Potsdam bis nach Oberhausen gebraucht und sind erst vor kurzem in der Halle angekommen. Jetzt wird also gerade erst die große Halle hergerichtet. Daher spielen die beiden Vorbands hier!“ Das erklärte natürlich einiges.

Nach drei, vier Liedern, die wir so halb mitbekamen, war der kurze Auftritt von Dukelschön nach einer knappen halben Stunde auch schon vorbei. Trotz des viel zu leisen Tons forderten einige Fans eine Zugabe, die aus Zeitmangel aber nicht gegeben wurde. Ich habe nur schnell ein paar Bilder von hinten gemacht, aber eine Playlist o.ä. konnte ich angesichts der Kürze des Auftritts leider nicht anfertigen. Dafür war alles zu hektisch.

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Weiter ging es nach einer kurzen Umbaupause mit Coppelius, die von Anfang an überzeugen konnten. Der kurzweilige Auftritt begann mit einem kleinen Intro, bei dem der bandeigene Diener Bastille mit einer Triangel das Konzert eröffnete.

Die sechsköpfige Band überzeugte nicht nur durch ihren tollen Outfits, sondern auch die Showeinlagen hatten Klasse. So fiel z.B. das Anreichen von ominösem Gebräu in das Aufgabenfeld des Dieners. Beim ersten Lied Der Handschuh stach außerdem bereits der mehrstimmige Gesang positiv hervor. Bei Risiko kamen dann noch die zwei Klarinetten voll zur Geltung und das Publikum marschierte regelrecht im Takt zur Musik, der vor allem von Cello und Kontrabass geprägt war. Coppelius machten ihre Sache wirklich gut und sorgten auch in der kleinen Halle für ordentlich Stimmung – leider war der Ton immer noch etwas zu leise für meinen Geschmack.

Weiter ging es mit Nachtwache und der Advokat, bei dem selbiger dem Publikum „vorgestellt wurde“. Nach Schöne Augen verließen wir langsam den kleinen Raum, um uns schon einmal vor die noch verschlossene große Halle zu stellen, um bei Subway To Sally einen guten Platz ergattern zu können.

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Laut Plan – bzw. laut der aktuellen Planänderung – sollte der große Saal um 21.30 geöffnet werden. Der Beginn des Auftritts von Subway To Sally war auf 22.00 Uhr datiert. Aber der Bühnenaufbau (ich schätze mal die Pyrotechnik hat einen Großteil zur Verzögerung beigetragen) dauerte länger als geplant. Auch wenn die Stimmung unter den Fans stellenweise zu kippen drohte, ließen es sich etliche Besucher nicht nehmen, den üblichen Refrain aus Julia und die Räuber immer in die Runde anzustimmen. Kurz nach 22 Uhr wurde das Tor endlich geöffnet und die Masse quetschte sich wie eine Horde wilder Zombies durch das Nadelöhr von Tür.

Der Bühnenaufbau war recht schlicht gestaltet, so dass sich einige Fans wunderten, warum der Aufbau so lange gedauert hatte. Wie gesagt, ich denke, es hatte hauptsächlich mit der Pyrotechnik zu tun. In der Mitte stand ein Podest mit dem Schlagzeug darauf und an den Seiten war Platz für Gitarrist bzw. Bassist. Im Hintergrund hing lediglich ein großes Plakat mit einem auffälligen Stier in der Mitte. Dies zeigt, dass bei Subway To Sally immer noch der Ton die Musik macht und keine opulente Bühnenpräsentation benötigt wird. Um 22.30 gingen dann endlich die Lichter aus und das Konzert konnte beginnen – wurde aber auch Zeit!

Subway To Sally eröffneten den Auftritt mit Henkersbraut, das sich dank der Liedzeile „Macht hoch die Tür, die Tor macht weit“ nicht nur perfekt als Einstieg eignete, sondern zugleich auch noch an die Situation vor der verriegelten Tür erinnerte 😉 Die Band interagierte von Anfang an super mit den Fans und die Stimmung war augenblicklich erste Sahne. Auch wenn der Ton selbst in der großen Halle anfangs nicht gerade optimal war, so versprühten Subway To Sally doch eine ganz besondere Aura auf der Bühne.

Subway To Sally

Schon als zweites wurde der Knaller Kleid Aus Rosen, das bei den Fans – wie schon das Lied zuvor – super ankam, verfeuert – im Laufe des Abends würden übrigens auch noch reichlich Pyroeffekte verfeuert werden. Dies wurde spätestens bei Feuerland mehr als deutlich, als Meter hohe Flammen gen Decke schossen. Bei Kleine Schwester eignete sich natürlich die Passage „Komm zu mir… ins Licht“ für einige weitere tolle Effekte.

Weiter ging es mit Puppenspieler (das einzige von Geigerin Frau Schmitt komponierte Stück wie Eric Fish extra erwähnte), Krähenkönig und dem zum Wetter passenden Stück Schneekönigin. Daraufhin folgte ein kleines Gitarrensolo, ehe Maria – prima zur weihnachtlichen Atmosphäre passend – gespielt wurde. An dieser Stelle muss ich einmal die schönen Instrumente der Band erwähnen: Von mittelalterlichen Flören über Dudelsäcken bis hin zur imposanten Trineck-Gitarre war alles vertreten!

Bei Meine Seele brennt konnten die Pyrotechniker noch einmal die sprichwörtliche Sau raus lassen – dabei sengte sich Eric Fish in seinem Eifer sogar eine Augenbraue an und war einen Moment lang – nach eigener Aussage – sogar blind; bei Küss Mich gab es paar kleinere Probleme mit dem Sound – der guten Stimmung konnten sie jedoch nichts anhaben. Im Anschluss wurde Unentdeckte Land erforscht.

Der Forderung zum Schreien beim Titel Rätsel II kamen die Fans natürlich nur all zu gerne nach und schrien um die Wette, so dass die Turbinenhalle erzitterte. Bei Besser Du Rennst forderte Sänger Eric Fish einen Moshpit und tatsächlich bildete sich ein kleiner Schubskreis – dennoch irgendwie im Genre verfehlt meiner Meinung nach… Es folgten noch Halleluja und Veitstanz. Das Ende bildete der Falsche Heiland.

Als Zugaben gab es noch die lautstarken Songs Auf Kiel und Sieben oben drauf. Und endlich wurden die Fans erhört und Subway To Sally spielten – wie es sich gehört – den Publikumsliebling Julia und die Räuber als letztes Lied. Natürlich brauche ich nicht erwähnen, dass die Meute, selbst nachdem die Band die Bühne schon verlassen hatte, noch fröhlich weiter sang. Allerdings leerte sich die Halle auch ziemlich schnell, da es doch schon recht spät geworden war.

Setlist:

Grabrede (intro)
Henkersbraut
Kleid aus Rosen
Feuerland
Kleine Schwester
Die Schlacht
Puppenspieler
Schneekönigin
Maria
Meine Seele Brennt
Bruder
Judaskuss
Das Rätsel II
Besser du rennst
Falscher Heiland
Veiztanz

Zugaben:
Bastard
Auf Kiel
Sieben
Julia und die Räuber

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