Einen Abend der härteren Gangart boten Difused, Adorned Brood und Black Messiah am 07.05.2011 im Helvete in Oberhausen.
Difused
Die Rolle des Openers kam Difused aus dem Münsterland zu Teil. Und obwohl draußen die Hitze wallte und mindestens zwei andere tolle Konzerte im Ruhrgebiet um die Gunst der Besucher buhlten (Crimson Glory feierten ihr 25jähriges Bandbestehen zusammen mit Triosphere, Cirrha Niva und Mercuy Tide im Turock während im Lükaz in Lünen Mekong Delta ihre einzige Deutschlandshow mit The Claymore und Everflow als Supports ablieferten) hatten sich trotzdem schon einige wenige Besucher im Keller eingefunden.
Dort war es natürlich auch schon – vorsichtig formuliert – kuschelig warm und diejenigen, die öfter im Helvete anzutreffen sind, konnten sich ausmalen, dass die Temperatur im Laufe des Abends mit der Zahl der Besucher weiter steigen würde.
Difused legten pünktlich um 20 Uhr los und sorgten knapp 45 Minuten lang mit einer Mischung aus Melodic und Progressive Death Metal für erste Stimmung im Helvete. Tiefe Growls wurden stellenweise von cleanem Gesang abgelöst (besonders bei Black Birds eine gute Mischung!) und zumindest einige der bereits anwesenden Besucher ließen bei Liedern wie Light In The Dark, No Reation oder Hear Me Cry fleißig die Mähnen kreisen.
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Adorned Brood
Die Pagan-Altmeister Adorned Brood aus Grevenbroich betraten schließlich nach einem ausgiebigen Soundcheck um 21.15 Uhr die Bühne. Als Opener wurde Hammerfeste vom gleichnamigen aktuellen Album gewählt.
Mittlerweile hatte sich das Helvete gut bis zur Hälfte gefüllt und die Fans waren schon bei dem ersten Lied ordentlich auf Zack. Schon beim nächsten Lied (Adorned Brood) wurde gepogt und gebangt was das Zeug hielt. Nicht nur die Stimmung kochte augenblicklich, sondern auch die Temperatur im Keller näherte sich während der nächsten Lieder langsam aber sicher dem Siedepunkt entgegen. So heiß war das Helvete schon lange nicht mehr gewesen.
Grund genug also, sich beim etwas ruhigeren Am Grund des Meeres ein wenig abzukühlen – der Boden des Helvete glich derweil auch schon dem eines Meeres, wofür zum einen der Schweiß verantwortlich war, der in Strömen floss und zum anderen trugen die vielen Scherben von zerbrochenen Gläsern und das verschüttete Bier zum Erscheinungsbild bei. 😉
Apropos Gläser: Bei 7 Tage lang, einer abgewandelten Form des Klassikers Was sollen wir trinken, wurde das Bier gleich Literweise die durstigen Kehlen herunter gestürzt.Weiter ging es mit Pagan Knights und Lebenslied, dem ersten Lied vom Album Edenkraft.
Anschließend widmete man sich mit Lead My Ship und Kapferfahrt wieder thematisch dem Meer zu. Und so langsam aber sicher erreichte der Auftritt von Adorned Brood auch seinen Zenit. Alle Hände waren nun in der Luft und bewegten sich wie Wellen im Takt hin und her.
Sons Of The Damned, Death In Disguise und – der Track wurde von den Fans schon mehrmals vorher lautstark gefordert – das fulminante Under Yggdrasil konnten die Stimmung noch einmal deutlich heben.
Eigentlich wäre der Auftritt nun beendet gewesen, doch weil die rund 90 Fans augenblicklich eine Zugabe forderten, gab es noch Drunken Sailor oben drauf, ehe Adorned Brood die Bühne gegen 22.15 Uhr verließen.
Abschließend muss man noch die musikalische Leistung erwähnen. Flöte und Keyboard ergänzten sich prima und wurden von den Saiteninstrumenten bzw. dem Schlagzeug nicht einfach übertönt, sondern alle Instrumente harmonierten wirklich gut zusammen – auch der abwechslungsreiche Gesang von Sänger Frost, der mir ebenfalls sehr zusagte, bildete da keine Ausnahme.
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Black Messiah
Auch Black Messiah, die letzte Band des Abends gehören schon zum alten Eisen der Pagan-Szene. Die 1992 in Gelsenkirchen – also quasi um die Ecke – gegründete Band legte allerdings erst kurz vor Elf los. Während der Umbaupause war der Keller beinahe komplett leer, weil alle zu den Theken außerhalb der Konzertsaals pilgerten, in der Hoffnung, dass es dort weniger heiß und stickig sein würde.
Nach dem Intro starteten Black Messiah mit Erik der Rote, das die ersten paar Minuten lediglich instrumental erklang, ehe dann der raue Gesang von Sänger Zagan einsetzte. Schon zu Beginn des Konzerts erklärte Zagan, dass Black Messiah an diesem Abend ausschließlich Lieder von den letzten Alben – also namentlich Oath Of A Warrior (2005), Of Myths And Legends (2006) und First War Of The World (2009) – spielen würden. Dies macht insofern auch Sinn, als dass die 2000er-Alben gewissermaßen einen Bruch vom klassischen Black Metal hin zum folkigeren Pagan Metal darstellen.
Und so folgten Blutsbruder, Vor den Toren Valhalls und Irminsul, bei dem Sänger Zagan auch erstmals an der Geige spielte. Im Anschluss präsentierten Black Messiah ihre Version des Söldnerschweins.
Das einzige Lied, das nicht von den drei genannten Alben stammte, war Windloni, das erste bekannte Lied vom kommenden Album, zu dem auch ein Video gedreht wurde.
Nach Christenfeind und The Battle Of Asgaard ging es eigentlich erst so richtig los. Die eher melodischen Stücke Gullveig und endlich – von der Meute schon etliche Lieder zuvor gefordert – wurden die Fans erhört und Black Messiah spielten das Sauflied, bei dem die Menge lautstark mitgröhlte. Als Zugabe folgte noch das allseits bekannte und beliebte “Partylied” Moksau.
Bei Black Messiah kam das Keyboard leider nicht ganz so gut zur Geltung wie zuvor bei Adorned Brood. Dennoch war der Auftirtt von Black Messiah nicht zu verachten – auch hier konnte der Gesang von Zagan, der übrigens eine klassische Musikausbildung besitzt, Akzente setzen.
Adorned Brood fand ich jedoch an diesem Abend noch einen klein bisschen besser. Für wenig Geld (lediglich acht schlappe Euro!) bekamen die Besucher jedenfalls drei abwechslungsreiche Bands zu sehen – Sauf- bzw. Saunafeeling inklusive. Ein toller Abend!
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