Castle Rock 2025

Alle Jahre wieder heißt es in Mülheim an der Ruhr: Zeit für das Castle Rock! Zum mittlerweile bereits 23. Mal fand am 4. und 5. Juli 2025 das beliebte Castle Rock Festival im Mülheimer Schloss Broich statt. In diesem Jahr waren insgesamt 13 Bands aus den unterschiedlichsten Spielarten wie etwa Power Metal (Warkings), Symphonic Metal (Leaves‘ Eyes), Dark Metal (Katatonia), Neue Deutsche Härte (Ost+Front) uvm. am Start und brachten an den beiden Festivaltagen den Schlosshof zum Beben!

Das traditionelle Castle Rock Festival genießt mittlerweile weit über die Grenzen des Ruhrgebiets hinaus einen Ruf als absolut familienfreundliches und friedliches Festival. Jeder, der einmal dabei war, kommt immer gerne wieder hierher – das gilt sowohl für das Publikum als auch für viele teilnehmende Bands.

Werfen wir daher nun zusammen einen Blick auf das Billing des Castle Rock 2025, sprich die Bands, die dieses Jahr im Burghof von Schloss Broich auftreten werden:

1. Festivaltag – Freitag, 4. Juli 2025

Dawn of Destiny

Als Opener des Freitags hatten Dawn of Destiny die Ehre, das Festival um Punkt 16 Uhr zu eröffnen. Die sympathische Symphonic Metal Kombo aus Bochum ist schon seit 2005 im Geschäft und ich habe sie bereits viele Male live auf den diversen kleineren Bühnen des Ruhrgebiets sehen dürfen. Das letzte Mal, dass ich bei einem Konzert der Gruppe dabei war – es hat mich beinahe aus den Socken gehauen – ist schon wieder viel zu lange her: Es war im Jahr 2016 beim Rage against Racism Festival in Duisburg.

Umso mehr habe ich mich gefreut, dass die Bekanntheit der Gruppe nun endlich verdientermaßen steigt (nicht zuletzt dank diverser richtig guter Longplayer, die die Truppe in letzter Zeit rausgehauen hat). Die Bandbesetzung ist seit vielen Jahren unverändert, doch seit Kurzem hat die Band auch einen weiteren Sänger mit an Bord, der definitiv eine super Ergänzung darstellt. Natürlich spielte die Band gefühlt die meisten ihrer „Evergreens“, aber auch das ein oder andere neue Stück fand den Weg auf die Setlist. Im Vorbericht hatte ich die Band als Geheimtipp des diesjährigen Festivals bezeichnet und dieser Rolle wurden sie vollends gerecht! Der von der Sonne gut aufgewärmte Schlosshof war daher auch bereits zu früher Stunde recht gut gefüllt und die bereits anwesenden Gäste feierten die Band auch ordentlich ab.

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Vanaheim

Nach einer kleinen Umbaupause ging es im Anschluss mit den Niederländern von Vanaheim weiter. Die Truppe präsentierte einen treibenden Mix aus Pagan und Folk mit reichlich mittelalterlichem Gedudel. Hier wurde nicht lange gefackelt, sondern bereits mit den ersten Tönen des Openers gab es voll auf die Zwölf!

Insbesondere Fronter Zino van Leerdam sowie seine Bandkollegen an den Tieftönern flitzten quer über die Bühne und performten was das Zeug hielt. Die Stücke Uit steen geslagen, Reuzenspraak oder The Dwarven Chant stachen besonders hervor und waren ein Garant für eine mittelalterliche Partysause vom Allerfeinsten! Den Fans gefiel es offenbar auch sehr gut, denn die Band wurde mit frenetischen „Hey, hey, hey“-Rufen angefeuert und die Refrains wurden auch lautstark mitgegröhlt.

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Soulbound

Vor dem nächsten Auftritt – das hat Tradition beim Castle Rock – kam Michael Bohnes, der verantwortliche Organisator des Festivals, auf die Bühne und dankte den vielen Helfern (angefangen von der Technik, über die Security, den Sanitätern sowie den Gastronomen) und natürlich insbesondere den treuen Fans sowie Bands dafür, dass es das Festival mittlerweile schon seit 25 Jahren gibt. Durch die Coronabedingten Ausfälle in den Jahren 2020 und 2021 feierte man in diesem Jahr 25jähriges Bestehen des Festivals, obgleich es – je nachdem ob man das Near Castle Festival im Jahr 2019, das wegen Umbaubarbeiten im Schloss Broich einmalig auf der benachbarten Wiese stattfand, mitzählt oder nicht – streng genommen erst das 23. Castle Rock Festival war. Unabhängig von der Zählweise ist das Castle Rock auf jeden Fall eine waschechte Institution in Mülheim, im Ruhrgebiet und darüber hinaus geworden. Über die Jahre hinweg, so verriet Michael Bohnes, waren mittlerweile auch bereits 220 verschiedene Bands und insgesamt über 50.000 Gäste mit dabei.

Nach der kurzen Ansprache durften dann die Bielefelder Alternative Metal Senkrechtstarter Soulbound die Bühne stürmen. 2023 hatte die Band noch die Ehre das damalige Castle Rock zu eröffnen – nun war die Kombo um Johnny ein ganzes Stück im Billing nach oben gerückt.

Dies kommt jedoch nicht von ungefähr, denn bereits als Opener vor zwei Jahren konnten die Jungs zu noch früher Stunde das anwesende Publikum von den Sitzbänken reißen! Und auch dieses Mal ging es von Beginn an richtig zur Sache. Mit Gassenhauern wie Addicted To Hell, Forever Alone und insbesondere Alive, einem richtigen Banger zum Abschluss konnte die Band restlos überzeugen.

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Ost+Front

Nach einer weiteren Umbaupause ging es schließlich mit Ost+Front, dem Co-Headliner des Freitags weiter. Die Männer um Frontmann Herrmann Ostfront waren zuletzt 2017 beim Castle Rock dabei und spülten auch in diesem Jahr mit ihren kraftvollen und eingängigen Neue Deutsche Härte Krachern die Gehörgänge aller Anwesenden frei.

Mit provokanten deutschsprachigen Songtexten, blutigen Kostümierungen sowie brachialen Klängen zählen Ost+Front seit jeher zur Speerspitze der NDH und müssen sich hinter Genregrößen wie Rammstein, Eisbrecher, Megaherz und Co. keinesfalls verstecken. Zu Beginn ging es direkt mit Geld, Geld, Geld – einem eher neueren Stück aus dem breiten Bandrepertoire – los. Zu Fiesta Del Sexo tanzte Eva Edelweiß – wie üblich mit riesigem Sombrero auf dem Haupt – über die Bühne. Im weiteren Verlauf des Konzerts reihte sich mit Freundschaft, Mensch, Heavy Metal und Bitte schlag mich ein gesellschaftskritischer Hit an den anderen an. Dementsprechend rund ging es auch bei den Fans vor der Bühne!

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Warkings

Als Freitags-Headliner geben sich keine geringeren als die Power Metal Überflieger Warkings die Ehre. Die Männer um Fronter Georg Neuhauser haben sich innerhalb weniger Jahre mit unzähligen Konzerten eine treue Fanbase erspielt. Zuletzt waren die Kämpfer vor zwei Jahren beim Castle Rock 2023 dabei und hatten die Hütte – damals noch als Co-Headliner – sprichwörtlich komplett abgerissen! Als Headliner ließen sie dieses Jahr aber mal absolut gar nix anbrennen sondern legten noch mal eine ganze Schippe an Bühnenpräsenz, Energie und Spielwut drauf!

Los ging es nach einem Intro fulminant mit The Last Battle und Never Surrender. Der dritte gespielte Song Kings of Ragnarök stammte vom neuen Album Armageddon. Hierzu kam Morgana Le Fay, die die Band regelmäßig als Gastsängerin begleitet, auf die Bühne, um für mit ihren tiefen Growls und Shouts für noch mehr Stimmung zu sorgen. Auch im weiteren Verlauf kam Morgana Le Fay für eine ganze Reihe weiterer Songs auf die Bühne – teils auch mit unterschiedlichen Outfits.

Die Setlist ließ dabei keine Wünsche offen: Selbstverständlich kam die Band nicht umhin, ihre Publikumslieblinge und Mitgröhlsongs wie Maximus, Hephaistos und natürlich zum Ende hin Sparta zu spielen. Aber auch einige andere neue Songs – wie z.B. Armageddon oder Genghis Khan – wurden präsentiert und sehr wohlwollend von den Fans aufgenommen.

Setlist:

We Are Warkings (Intro)
The Last Battle
Never Surrender
Kings of Ragnarök*
Maximus
Hephaistos
Spartacus*
Armageddon*
Warriors
Genghis Khan
Monsters*
Fight
We Are the Fire
Sparta*
Gladiator*
Top Gun Anthem Outro

*mit Morgana le Fay als Gastsängerin

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2. Festivaltag – Samstag 5. Juli 2025

Circus Bizarre

Früh aufstehen war am zweiten Festivaltag angesagt, denn der Samstag wurde bereits um kurz nach 12 Uhr mit dem Auftritt von Circus Bizarre aus Österreich eröffnet.

[Bericht zu Circus Bizarre folgt in Kürze…]

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Zwischen den Auftritten vom Opener Circus Bizarre und dem Co-Headliner Leaves‘ Eyes musste ich fix eine standesamtliche Hochzeit mit anschließendem Brautpaarshooting durchführen, weshalb ich leider abermals nicht alle Bands des zweiten Tages fotografieren konnte. Ich habe gerade noch so das Ende von Lacrimas Profundere mitbekommen, konnte hiervon aber nur noch ein halbwegs vorzeigbares Foto anfertigen:

Leaves‘ Eyes

Co-Headliner des Samstages waren Leaves‘ Eyes. Die 2003 gegründete Symphonic Metal Band gehört mit zum Besten was das Genre zu bieten hat. Seit 2016 ist die Truppe um Growler Alexander Krull mit einer neuen Sängerin, nämlich Elina Siirala, die Liv Kristine am Mikro ablöste, unterwegs. Seitdem hat die Band einige starke Alben veröffentlicht und ihre musikalische Raffinesse dabei kontinuierlich ausgebaut. 👍 Davon konnten sich die Besucher auch bereits beim Opener Hammer of the Gods überzeugen.

Vor dem nächsten Song Across The Sea dankte die Band den Veranstaltern des Festivals und appellierte an die Vielseitigkeit und Offenheit der Metalszene und setzte ein deutliches Zeichen für Toleranz und Respekt für alle „Randgruppen“, die sich im Schlosshof eingefunden hatten. Im weiteren Verlauf des Konzerts flaxten Sänger Alexander und Sängerin Elina immer mal wieder auf freundschaftliche Art und Weise miteinander herum. So meinte Alexander etwa, dass Elina – die bekanntlich aus Finnland stammt – „deutsch spricht, obwohl sie in Bayern lebt“. Dabei musste sich Elina mit ihren Deutschkenntnissen keineswegs verstecken. So animierte sie das Publikum etwa zum lautstarken Mitsingen und kommentierte dies mit „funktioniert!“

Vielseitig und atmosphärisch ging es Schlag auf Schlag weiter, etwa mit Edge of Steel, dem relativ neuen Song Who Wants to Live Forever, Sign of the Dragonhead und Realm of Darkness. Hier konnte beileibe keine Langeweile aufkommen, wenn ein Kracher auf den nächsten folgte. „Seid ihr bereit für eine Viking Party?“ fragte Frontmann Alexander in die Runde und ließ einige Shots in der ersten Reihe verteilen, um anschließend wieder mit Elina und dem Publikum scherzhaft zu erörtern, was man denn nun zu sagen pflegte: „Skol oder Prost? Zum Wohl!“ Zu Farewell Proud Men wollte die Band die Headbang-Skills der Fans sehen. Nach einer letzten Ansprache, wie viele Länder die Band in diesem Jahr auf ihrer Tour besucht hatte, wollte sie den lautesten Vikinger-Schrei vom Publikum hören, ehe sich der extrem kurzweilige Auftritt, der leider viel zu schnell wieder vorüber war, mit Forged By Fire dem Ende entgegen neigte.

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Katatonia

Headliner des zweiten Tages am Samstag war niemand geringeres als Katatonia! Die schwedische Kombo um Jonas „Lord Seth“ Renkse (übrigens das einzige verbliebene Gründungsmitglied) begeistert nun schon seit Anfang der 90er Jahre mit ihrem ganz eigenen düsteren Mix aus Doom Metal mit Black und Death Metal Einflüssen die Szene. Zuletzt hat sich die Gruppe vermehrt dem Dark Metal verschrieben und die Musik ist etwas sanfter geworden, dennoch gibt es auch weiterhin die stilprägenden langsamen treibenden Riffs gepaart mit emotionalen und tiefgründigen Texten. Mit dabei hatten die Schweden ihr aktuelles Album Sky Void of Stars und auch jede Menge Publikumslieblinge aus dem großen Song-Repertoire aus über zwei Jahrzehnten Bandgeschichte.

Setlist

Thrice
Soil’s Song
Lethean
Temporal
Opaline
Dead Letters
Criminals
Old Heart Falls
July
Birds
Behind the Blood
Wind of No Change
My Twin
Forsaker

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Die ersten Bands für 2026 sind auch schon verkündet worden: Tanzwut, Nachtblut, Crematory, Sagenbringer und All For Metal.

Weitere Bands in Vorbereitung.

Termin: Wie immer am ersten Juli Wochenende – dieses Mal am 3. und 4. Juli 2026

Online-Tickets werden ab August verfügbar sein.

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