Gasometer Oberhausen

Steckbrief Gasometer Oberhausen

  • Typ: Industriedenkmal
  • Zustand: erhalten
  • Erbaut: 1927-1929, 1946-1949 (Wiederaufbau)
  • Besitz: Stadt Oberhausen
  • Nutzung: Museum

Besichtigung / Preise

  • Außenbesichtigung: jederzeit von öffentlichen Wegen
  • Innenbesichtigung: täglich 10.00 bis 18.00 Uhr (Montags Ruhetag)
  • Eintritt: je nach Ausstellung, aktuell „Das zerbrechliche Paradies“ 12,00 €, ermäßigt 9,00 €

Anmerkungen

  • Der 117 Meter hohe ehemalige Gasspeicher ist gegenwärtig die höchste Ausstellungs- und Veranstaltungshalle Europas
  • Er wurde in nur zwei Jahren von 1927 bis 1929 als sog. Scheibengasbehälter errichtet. Eine Gasdruckscheibe lagerte horizontal auf dem gespeicherten Gas und konnte je nach Gasmenge und Temperatur an den Wänden hoch bzw. runter gleiten. Durch den so erzeugten Druck wurde Energie gewonnen.
  • Zunächst wurde Gichtgas, ein Abfallprodukt der umliegenden Hochöfen der Gutehoffnungshütte, im Gasometer gespeichert, das anschließend in den Walzwerken wieder verfeuert wurde.
  • Später wurde das energetisch höherwertige Kokereigas aus der Kokerei der Zeche Osterfeld hier zwischengespeichert und versorgte damit hauptsächlich die umliegenden Stahlwerksanlagen bis hin zur einige Kilometer entfernten Ruhrchemie.
  • Die Gasdruckscheibe war zusätzlich durch Betongewichte beschwert und kam so auf ein Gesamtgewicht von 1207 Tonnen.
  • Im Zweiten Weltkrieg wurde der Gasometer Oberhausen stark beschädigt und daher 1945 vorerst stillgelegt. Ein Jahr später geriet er bei Reperaturarbeiten in Brand und musste daraufhin bis auf das Fundament abgerissen werden.
  • Vier Jahre lang dauerte der Wiederaufbau, bei dem einige Teile – wie etwa die alte Dachkonstruktion – wiederverwendet werden konnten.
  • Nach der erneuten Inbetriebnahme 1949 war der Gasometer bis 1988 in Betrieb. Anschließend gab es Pläne für einen Abriss.
  • Die Genehmigungen zum Abriss waren bereits erteilt, jedoch zögerte der damalige Besitzer, die Ruhrkohle AG, aufgrund erwarteter Kosten von ca. 1,5 Mio DM mit dem Beginn der Arbeiten.
  • Eine mögliche Weiternutzung sah einen Anstrich als rot-weiße Coca-Cola-Dose als weithin sichtbare Werbung für die damals noch in Essen ansässige Coca-Cola GmbH vor.
  • Denkmalschützer sowie Karl Ganser – Leiter der internationalen Bauausstellung Emscher Park – setzten sich für den Erhalt des Gebäudes ein. 1992 entschied die Stadt Oberhausen das Objekt zu erwerben und in das Gelände des geplanten Großprojekts „Neue Mitte“ zu integrieren.
  • In den folgenden zwei Jahren wurde der Gasometer für rund 16 Mio. DM zur Ausstellungshalle umgebaut. Hierbei wurde u.a. die ehemals auf dem Gas im Behälter schwebende Gassdruckscheibe auf einer Höhe von 4,20 Meter mit der Außenwand fixiert.
  • Unterhalb der Gasdruckscheibe befindet sich die reguläre Fläche für Ausstellungen. Oberhalb der Gasdruckscheibe wurde ein Amphitheater mit 500 Plätzen errichtet. Auf der gigantischen Freifläche, die bis zum Dach reicht, wurden bereits etliche riesige Exponante – etwa eine Nachbildung des Mondes, eine Skulptur der Erde, ein künstlicher Regenwaldbaum sowie das „Big Air Package“ des Verhüllungskünstlers Christo – installiert. Einige Fotos der diversen Ausstellungen im Gasometer Oberhausen findet ihr übrigens weiter unten im Beitrag.
  • Wahlweise über außen angebrachte Treppen oder mit einem gläsernen Panoramaaufzug innerhalb des Objekts gelangt man zur obersten Etage, von der aus man einen guten Blick auf die Installationen oberhalb der Gasdruckscheibe hat. Von dort gelangt man auch auf die Dachterasse, von der man einen tollen Panormablick auf Oberhausen und Umgebung hat.
  • In unmittelbarer Nähe zum Gasometer Oberhausen befindet sich u.a. das Centro Oberhausen. Nach einem kurzen Spaziergang am Rhein-Herne-Kanal in Richtung Westen gelangt man schnell zum Kaisergarten sowie dem Schloss Oberhausen, wo sich u.a. auch die bekannte Slinky Springs to Fame-Brücke befindet.

Anfahrt

Adresse:

Arenastraße 11,
46047 Oberhausen

Ausreichend kostenlose Parkplätze vorhanden.

Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln:

Haltestelle: Neue Mitte
Linien: Tram 112, Bus 953, 960, SB 90, SB 91, SB 92, SB 93, SB 98

Fußweg bis zum Gasometer ca. 10 Minuten (750 Meter)

Ergänzende Fotos

Weitere Informationen

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Hinweise

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