Vor einigen Wochen standen ein Besuch der Müngstener Brücke sowie von Schloss Burg in Solingen auf dem Plan. In diesem Beitrag geht es um die höchste Eisenbahnbrücke Deutschlands, ein Bericht über Schloss Burg folgt in den nächsten Tagen.
Die stählerne Bogenbrücke überspannt in 107m Höhe das Tal der Wupper und verbindet die Städte Remscheid und Solingen. Die Gesamtlänge der Konstruktion beträgt 465m, insgesamt wurden über 5.000t Stahl verbaut und 950.000 Nieten verbraucht.
Mit der Errichtung des damals noch Kaiser-Wilhelm-Brücke genannten Bauwerks wurde bereits im Jahr 1893 begonnen. Fertiggestellt wurde die Eisenbahnbrücke schließlich am 21. März 1897. Zur offiziellen Eröffnung einen Tag später wurde die letzte Niete geschlagen. Eigentlich sollte auf Kaiser Wilhelm II. der Veranstaltung beiwohnen, er schickte jedoch als Vertretung Prinz Friedrich Leopold von Preußen. Wilmhelm II. besuchte die Brücke allerdings einige Jahre später am 12. August 1899, woran heute noch eine Gedenktafel erinnert.
Ursprünglich sollte nur ein Gleis über die Brücke führen, die damals königliche Eisenbahndirektion Elberfeld sah allerdings ein hohes Verkehrsaufkommen zwischen Remscheid und Solingen voraus, weshalb zwei Gleise eingeplant wurden. Noch eine weitere interessante Zahl: Während der Bauarbeiten wurden insgesamt 1.400 kg Dynamit und 1.600 kg Schwarzpulver für Sprengungen verwendet.
Seit 2010 ist die Brücke aufgrund von Problemen mit der Statik immer wieder für den Zugverkehr gesperrt. Der normale Personenverkehr wird mit Bussen durch das Tal umgeleitet. Auch Museumsfahrten mit alten Dampfloks sind seitdem nicht mehr möglich.
Bis 2015 / 2016 will die Deutsche Bahn die Brücke für rund 30 Millionen Euro sanieren, um den Personenverkehr für mindestens weitere 25 bis 30 Jahre zu gewährleisten.
In unmittelbarer Nähe befindet sich übrigens eine mit Muskelkraft angetriebene Schwebefähre, die besonders bei Kindern sehr beliebt ist.