Philharmonie Essen

Gestern habe ich an einer informativen Führung durch die Philharmonie Essen teilgenommen. Um ein bisschen Werbung für die Führungen – vor allem unter den jüngeren Leuten – zu machen (schließlich waren die meisten Besucher Rentner) folgt nun ein kurzer Bericht.

Philharmonie Essen

Start der Führung war am neuen Eingang auf der Seite des Stadtgartens. Klaus Höne, der uns durch das Gebäude führte, erklärte lang und breit alles Wissenswerte über die Philharmonie und beantwortete freundlich und ausführlich die vielen Nachfragen der Besucher. So kam es auch, dass die auf eineinhalb Stunden angesetzte Führung plötzlich fast zwei Stunden dauerte, wobei die Zeit jedoch wie im Flug verging.

Am ehemaligen Haupteingang gab uns Klaus Höne zunächst einen kleinen historischen Überblick. So konnte man etwa erfahren, dass ein erstes kleines Veranstaltungshaus – ein Fachwerkhaus – bereits 1864 im Stadtgarten gebaut wurde. Aus Platzmangel wurde jedoch 36 Jahre später – also im Jahre 1901 – ein opulenteres Gebäude errichtet.

Nachdem das Gebäude im Zweiten Weltkrieg völlig zerstört wurde, wurde der Saalbau zwischen 1949 und 1954 im Stile der 50ger Jahre wieder aufgebaut – besonderes äußeres Merkmal war hierbei das mit Kupfer verkleidete Mansarddach.

Zwischen 2003 und 2004 wurde der Saalbau schließlich vollständig Restauriert, umgebaut, mit neuer Technik versehen und erhielt als Sitz der Philharmonie Essen seinen neuen Namen. Der Umbau wurde übrigens nicht nur positiv aufgenommen – man hatte sogar einen Neubau am Universität-Gelände in Erwägung gezogen. Nun wurde auch klar, warum die Führung am alten Haupteingang startete. Hier kann man noch einige Überbleibsel aus der Zeit vor dem Umbau entdecken – z.B. die alten Kassenhäuschen, die heute keine wirkliche Funktion mehr haben.

Im Anschluss ging es an der sog. Tankstelle vorbei, ebenfalls ein Überbleibsel aus den 50ger Jahren – was es damit auf sich hat, erfahren Sie am besten selbst bei einer Führung – zum einzigen komplett neu errichteten Gebäudeteil der Philharmonie, dem RWE-Pavillon, einem verglasten Würfel zwischen den beiden Treppenhäusern, in dem kleinere Konzerte und Veranstaltungen stattfinden können.

Highlight für viele Besucher war natürlich die Besichtigung des 800 Quadratmeter großen Alfried Krupp Saals, in dem bei Konzerten und Vorführungen rund 1900 Menschen Platz finden. Besonders beliebt ist der Saal durch seine gleichmäßige gute Akustik. Aber auch die Tatsache, dass der komplette Parkett-Bereich auf Foyer-Höhe angehoben werden kann, um ihn ohne Bestuhlung als Tanzfläche für Bälle zu nutzen, macht den Saal so vielseitig. Zu den optischen Hinguckern zählte vor allem die große Kuhn-Orgel.

Da am Abend eine Vorführung der Essener Philharmoniker stattfinden würde und außerdem ein Fotograf für einen Auftrag gerade Bilder von dem Saal machte, konnten wir leider nicht all zu lange dort verweilen. Dennoch nutze ich die knappe Zeit, um ein paar Schnappschüsse anzufertigen.

 Warum die Philharmonie früher Saalbau hieß, erschloss sich dem Besucher bei der Führung durch die sog. Bunten Säle im oberen Teil des Gebäudes. Auch hier gab Klaus Höne noch ein paar informative Details preis, z.B. was es mit der Unterteilung in Farben auf sich hat, wo das heutige Erscheinungsbild doch gar keinen Rückschluss auf die Farben zulässt…

Ich hoffe, ich habe nicht zu viel vorweggenommen und der Artikel konnte den Leser zu einem Besuch der Philharmonie anregen – es lohnt sich auf jeden Fall! Ob Führungen stattfinden erfahren Sie am schnellsten hier.

Wenn sich die Möglichkeit ergibt, werde ich demnächst auch noch einen Bericht zur Führung durch das Aalto Theater nachreichen.

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