Thaurorod, Alestorm und Sabaton spielten am am 05. Oktober im Rahmen der World War Tour 2010 in der Live Music Hall in Köln und sorgten für einen unvergesslichen Abend.
Vor der Halle im Kölner Stadtteil Ehrenfeld bildete sich schon kurz nach Sechs eine lange Schlange. Gegen 19 Uhr wurde dann die Halle gestürmt und die Meute versammelte sich in den “Schützengräben” vor der Bühne, um sich auf die Schlacht von Sabaton vorzubereiten und ihnen einen feurigen Empfang zu bereiten.
Thaurorod
Thaurorod, die das Konzert um 20 Uhr eröffneten, wirkten etwas unsicher und verloren auf der Bühne. Längere Pausen zwischen den Liedern ohne “Unterhaltung” oder Überleitungen wirkten nicht gerade positiv auf die Menge. Dass der Sound nicht gut abgemischt und das Keyboard kaum hörbar war, war ziemlich schade, da die Songs auf dem Debütalbum sehr vielversprechend klangen.
Auch die Stimme des Sängers hatte irgendwie wenig Druck und klang anders als auf dem bisher einzigen veröffentlichten Album der Band. So konnten Thaurorod die Menge nicht wirklich für die folgenden Bands aufheizen.
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Alestorm
Als dann Alestorm nach einer kurzen Umbaupause die Bühne enterten, waren Thaurorod sofort vergessen und man fühlte sich augenblicklich ins Piratenzeitalter versetzt.
Schon die Ansage machte unmissverständlich klar, dass Alestorm auch als Vorband an diesem Abend alles geben und auch so manches (bzw. manche) nehmen würden:
“We are Alestorm. and we came to drink your beer, fuck your women and play you 45 minutes of true Scottish pirate metal!” I
In den knapp bemessenen 45 Minuten spielten die waschechten Schotten alle guten Lieder ihrer bisherigen Alben – leider bekomme ich die Reihenfolge wohl nicht mehr so recht auf die Reihe.
Los ging es glaube ich mit dem famosen Heavy Metal Pirates. Weitere Songs, die beim Publikum sehr gut ankamen waren etwa The Quest, Nancy The Tavern Wench (reihenweise fröhliches Schunkeln inklusive), Captain Morgan’s Revenge und Wenches and Mead.
Im Gegensatz zu Thaurorod hatten es Alestorm einfacher, die Menge mit ihrer “Tavernenmusik” zu animieren. Die einprägsamen Texte regten nicht nur bei Refrains zum Mitgröhlen an… Der Ton war auch recht ordentlich, so dass dies einfach ein Alestorm Auftritt war, wie man ihn kennt und schätzt.
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Sabaton
Noch eine etwas längere Umbaupause bis zum buchstäblichen Kriegsausbruch – es war die sprichwörtliche Ruhe vor dem Sturm.
Nachdem Europes Final Countdown, bei dem die Menge bereits fröhlich mit sang, aus den Lautsprechern verklangen war, folgte das übliche Intro von Sabaton, das umgehend Gänsehaut verbreitete, bevor als Opener Ghost Division – das ist schon fast Pflicht – gespielt wurde und der Hexenkessel tobte.
Sänger Joakim Brodén war sogar der Meinung, dass er beim ersten Song noch nie so viele – in unserem Fall alle 😉 – Arme in der Luft gesehen hätte. Dies zeigt bereits, wie enthusiastisch das Kölner Publikum an diesem Abend war.
Direkt im Anschluss folgte mit Uprising ein weitere absolutes Lieblingslied von mir – und das Publikum ging auch fanatisch mit. Es war einfach der helle Wahnsinn, wie die Halle unter der Panzerkraft Sabatons bebte. Dies lag nicht zuletzt auch an der Atmosphäre, die Sabaton mit ihrem kraftvollen Sound – der übrigens wie gewohnt perfekt abgemischt war (klare Gitarren und Keyboardsounds neben dem im wahrsten Sinne bombastisch klingenden Schlagzeug) – verbreiteten. Allen voran Sänger Joakim Brodén steckte die frenetische Menge mit seiner Ausstrahlung von Anfang an an.
Sabaton sind einfach der Beweis, warum Live-Konzerte erfunden wurden. Jeder der nicht dabei war, kann es sich wohl schlecht vorstellen, aber Sabaton sind wirklich etwas ganz besonderes im Power Metal Segment. Dies stellten sie im Rahmen der World War Tour 2010 in Köln eindrucksvoll unter Beweis.
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