Schloss Schleißheim

Schloss Schleißheim

Steckbrief Schloss Schleißheim

  • Zustand: erhalten
  • Erbaut: 17. bis 18. Jahrhundert
  • Besitz: Bayerische Schlösserverwaltung
  • Nutzung: Museum

Besichtigung / Preise

  • Außenbesichtigung: Schlossgarten ganzjährig kostenfrei begehbar
  • Innenbesichtigung: alle drei Schlösser können individuell mit Audio-Guide besichtigt werden (Führungen werden nicht angeboten)
  • Eintritt: Gesamtkarte für alle drei Schlösser 10 € (ermäßigt 8 €) | Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre kostenfrei
  • Öffnungszeiten: April bis September: 9:00-18:00 Uhr | Oktober bis März: 10:00-16:00 Uhr (Montags Ruhetag)

Anmerkungen

  • Als Schloss Schleißheim wird die Schlossanlage Schleißheim bezeichnet, die aus drei separaten Schlössern besteht, die in einer weitläufigen Gartenanlage liegen, durch die sie axial miteinander verbunden sind: Dem Alten Schloss Schleißheim, dem benachbarten Neuen Schloss Schleißheim und dem am Ostende des Parks gelegenen Schloss Lustheim.
  • Die bayerischen Kurfürsten konzipierten das Gebäudeensemble als Sommerresidenz, das Gesamtbauwerk inmitten eines über einen Kilometer langen Gartens wurde jedoch nie gänzlich vollendet.
  • Schloss Schleißheim zählt neben Schloss Nymphenburg zu den größten Residenzen im Münchner Raum und wird zu den bedeutendsten Barockanlagen Deutschlands gezählt.
  • Die Anlage geht zurück auf einen Gutshof mitsamt Kapelle, den der Herzog Wilhelm V. der Fromme im Jahr 1597 vom Freisinger Domkapitel erwarb.
  • Von 1598 bis 1600 ließ der Herzog dort ein einfaches Herrenhaus sowie Wirtschaftsbetriebe und in den umliegenden Wäldern insgesamt neun kleine Kapellen für dort lebende Einsiedler anlegen.
  • Das recht beschauliche Hauptgebäude wurde Wilshelmsbau genannt und sollte dem Herzog in den letzten Lebensjahren als religiöser Rückzugs- und Ruheort dienen.
  • 1616 übernahm sein Sohn, der spätere Kurfürst Herzog Maximilian I., das Anwesen und ließ das Herrenhaus seines Vaters umgehend bis auf die Grundmauern abreißen.
  • Unmittelbar darauf ließ Maximilian I. in den Jahren 1617–1623 das heutige Alte Schloss auf den Grundmauern des Vorgängerbaus errichten.
  • 1679 verstarb Maximilians Sohn und Nachfolger Kurfürst Ferdinand Maria im Alten Schloss.
  • Ferdinand Marias Sohn Maximilian II. Emanuel (kurz Max Emanuel, der Enkel Herzog Maximilians) übernahm schließlich das Anwesen und ließ anlässlich seiner Hochzeit bis 1688 in einiger Entfernung zum alten Schlossgebäude das Schloss Lustheim als festliches Gartenpalais errichten.
  • Zur Wende des 18. Jahrhunderts machte sich Max Emanuel Hoffnungen auf die Kaiserwürde und beabsichtigte daher, das Alte Schloss in den umfangreichen Neubau einer Schleißheimer Residenz einzubeziehen – die Pläne des Residenzbaus nach französischem Vorbild von Schloss Versailles, mit dem Max Emanuel seinen Anspruch auf die Kaiserkrone unterstreichen wollte, konnten nicht in vollem Umfang verwirklicht werden.
  • Die Planungen für das sog. Neue Schloss begannen 1696. Start der Bauarbeiten war 1701.
  • Die Bauarbeiten kamen bereits drei Jahre später aufgrund des Spanischen Erfolgekrieges zum Erliegen. In der Folge scheiterten auch die politischen Ziele des Kurfürsten und Max Emanuel musste ins Exil gehen.
  • Nach der Rückkehr Max Emanuels wurden die Bauarbeiten ab 1715 fortgesetzt. Die ursprünglichen Pläne, das Alte Schloss in den als großzügige Vierflügelanlage geplanten Neubau zu integrieren, wurden aus Kostengründen mehrfach reduziert.
  • Letztlich wurde „nur“ der Ostflügel der geplanten Anlage fertig gestellt. Der riesenhafte Torso des Neuen Schlosses misst trotzdem eine stattliche Länge von mehr als 300 Metern.
  • Der Prunkbau wurde unter den Wittelsbachern allerdings nur selten bewohnt und im 19. Jahrhundert als Museumsschloss der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
  • Das alte Schloss wurde nach dem Bau des Neuen Schlosses ebenfalls seltener genutzt. Der große Saal diente ab dem 19. Jahrhundert der Schleißheimer Gemeinde als Kirche.
  • Im Zweiten Weltkrieg wurde das Alte Schloss schwer beschädigt und verblieb Jahrzehnte lang in einem ruinösen Zustand. Erst ab 1970 wurde es restauriert, allerdings wurde nicht der gesamte historische Zustand wieder hergestellt, sondern für eine moderne museale Nutzung angepasst.

Anfahrt

Adresse:

Ausreichend kostenpflichtige Parkplätze vorhanden.

Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln:

Haltestelle: Schloss
Linien: Bus 292, 295

Ergänzende Fotos

Weitere Informationen

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