Nürnberger Burg

Nürnberger Burg

Steckbrief Nürnberger Burg

  • Zustand: erhalten
  • Erbaut: ab 11. Jahrhundert
  • Besitz: Bayerische Schlösserverwaltung
  • Nutzung: Museum

Besichtigung / Preise

  • Außenbesichtigung: jederzeit von öffentlichen Wegen aus, Burggarten frei zugänglich
  • Innenbesichtigung: Im Rahmen eines Museumsbesuches
  • Eintritt: Kombikarte (Palas, Museum, Tiefer Brunnen, Sinwellturm) Erwachsene 6,00 €, ermäßigt 5,00 €
  • Öffnungszeiten: April bis September täglich von 9 bis 18 Uhr | Oktober bis März 10 bis 16 Uhr

Anmerkungen

  • Die Nürnberger Burg ist das Wahrzeichen der Stadt Nürnberg. Bei dem Bauwerk handelt es sich um eine Doppelburg bestehend aus der Kaiserburg und der Burggrafenburg, die nördlich des Flusses Pegnitz auf einem Sandsteinrücken (im obigen Foto gut am unteren Bildrand zu erkennen) oberhalb der Altstadt thront.
  • Der 1050 in Nürnberg abgehaltene Reichstag ist der erste konkrete (schriftliche) Hinweis auf jene kaiserliche Burg (Pfalz), Vorgängerbauten, zu denen es keine schriftlichen Überlieferungen gibt, stammen vermutlich noch aus der Zeit vor 1000.
  • Die Anlage wurde im Wesentlichen in drei Ettapen erbaut:
    • Die Burggrafenburg wurde wahrscheinlich 1192 neu erbaut und 1420 größtneteils zerstört. Heute sind noch einige Reste in der Mitte der Anlage sichtbar (z.B. der Fünfeckturm).
    • Nach Westen hin dehnt sich die Kaiserburg mit Sinwellturm, Tiefem Brunnen, Doppelkapelle und Palas aus. Die ältesten Teile stammen von 1200.
    • Im Norden und Osten des Komplexes befinden sich weitere (reichs)städtische Bauten (z. B. die ehemalige Kaiserstallung und der Turm Luginsland).
  • Die Burg wurde laufend aus- und umgebaut, baugeschichtlich lassen sich jedoch drei Phasen in zwei Hauptstilen unterscheiden:
    • salische Königsburg im romanischen Stil in der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts
    • staufische Kaiserburg im romanischen Stil um 1200 und
    • Umbauten des Palas sowie der städtische Bauten im gotischen Stil im 15. Jahrhundert.
  • Im Jahr 1105 eroberte der salische König Heinrich V. die Burg nach zweimonatiger Belagerung im Krieg gegen seinen Vater, Kaiser Heinrich IV.
  • 1127 belagerte schließlich König Lothar von Supplinburg die Burg, die von den staufischen Brüdern Konrad und Friedrich verteidigt wurde, zehn Wochen lang ohne Erfolg. Drei Jahre später gelang ihm im zweiten Anlauf die Eroberung und er übergab die Burg Heinrich dem Stolzen, bis sie 1138 an die Staufer fiel.
  • Unter den Staufern wuchs die Bedeutung der Kaiserburg, sie wurde aufwändig umgebaut und sicherte gemeinsam mit den Burgen Altenburg bei Bamberg, Burg Eger und der Wartburg die Ostgrenze des Reiches.
  • 1140 begann König Konrad III. mit dem Bau der zweiten Burg, der Kaiserburg, die als Königspfalz dienen sollte.
  • 1356 legte die „Goldene Bulle“ von Kaiser Karl IV. fest, dass künftig jeder neue Herrscher seinen ersten Reichstag in der Nürnberger Burg abzuhalten habe.
  • Im 14. Jahrhundert gewannen das Bürgertum der Stadt als auch die Burggrafen an Macht. Die zunehmenden Spannungen zwischen den Burggrafen von Hohenzollern, die das Amt der Burggrafen (= Burgverwalter) von 1192 bis 1427 ausübten und der Stadt führten 1420 zur Zerstörung der Burggrafenburg, die Burggraf Friedrich VI. schließlich 1427 der Stadt verkaufte.
  • Ab 1427 übernahm die Stadt die gesamte Burg, die in die Stadtbefestigung einbezogen.
  • Im Dreißigjährigen Krieg war die Gegend um Nürnberg Schauplatz mehrerer Stellungskriese, die Stadt und die Burg wurden jedoch im Verlauf der Auseinandersetzungen nicht eingenommen. Nach dem Krieg verlor die Burg ihre militärische Bedeutung. Sie wurde zunehmend nur noch zu Repräsentationszwecken genutzt und die Reichstage fanden nicht mehr in Nürnberg, sondern ab 1663 endgültig in Regensburg statt.
  • 1806 übernahm das Königreich Bayern die Burg.
  • Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten im Jahr 1933 wurde die Kaiserburg umgebaut. Im Rahmen der jährlich in Nürnberg abgehaltenen Reichsparteitage der NSDAP auf dem eigens errichteten Reichtsparteitaggelände sollte die Kaiserburg als symbolträchtige Kulisse für das NS-Regime und als Unterkunft für hohe Staatsgäste dienen.
  • Im Zweiten Weltkrieg wurde die Burganlage durch die Luftangriffe auf Nürnberg schwer beschädigt. Nach Kriegsende wurde sie in historischen Formen wiederaufgebaut.

Anfahrt

Adresse:

Einige kostenpflichtige Parkplätze unterhalb des Schlosses vorhanden, Parkplatzsituation in der gesamten Nürnberger Altstadt jedoch recht angespannt.

Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln:

Haltestelle: Tiergärtnertor
Linien: Straßenbahn 4

Ergänzende Fotos

Weitere Informationen

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