Schloss Nymphenburg

Schloss Nymphenburg

Steckbrief Schloss Nymphenburg

  • Zustand: erhalten
  • Erbaut: ab 1664, Anbauten ab 1702, Fertigstellung der Originalentwürfe des Außenbaus erst 1989
  • Besitz: Bayerische Schlösserverwaltung
  • Nutzung: Museum, Park

Besichtigung / Preise

  • Außenbesichtigung: Schlossgarten ganzjährig kostenfrei begehbar
  • Innenbesichtigung: Individuell mit optionalem Audio-Guide, Führungen werden in der Regel nicht angeboten
  • Eintritt: Gesamtkarte für Schloss Nymphenburg und die vier Parkburgen 15 € (ermäßigt 13 €) | Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre kostenfrei
    Weitere Eintrittspreise für einzelne Bauten und Kombi-Tickets erhältlich
  • Öffnungszeiten: April bis Oktober: 9:00-18:00 Uhr | Oktober bis März: 10:00-16:00 Uhr (Montags Ruhetag)

Anmerkungen

  • Schloss Nymphenburg diente dem Hochadelsgeschlecht der Wittelsbacher jahrhundertelang als Sommerresidenz. Bis heute besitzt die Familie Wohnrecht in einigen Teilen des riesigen Gebäudekomplexes.
  • Die Spannweite des Schlosses übertrifft mit 632 Metern sogar das französische Schloss Versailles.
  • Die Gründung der Sommerresidenz in Form einer Landvilla nach italienischem Vorbild fand anlässlich der Geburt des langersehnten Thronerben Max Emanuel statt, der 1662 aus der Ehe des bayerischen Kurfürstenpaars Ferdinand Maria und Henriette Adelaide von Savoyen hervorging. Den Namen des Anwesens „Nymphenburg“ wählte Adelheid von Savoyen aus.
  • Der Ausbau zum barocken Residenzschloss wurde ab 1701 auf Wunsch Max II. Emanuels (reg. 1679–1726) begonnen.
  • Schloss Nymphenburg sollte als Alternative zum Regierungssitz, der Münchner Residenz, dienen. Zeitweise resiedierte die Familie aber auch im nahegelegenen Schloss Schleißheim, in dessen Park mittlerweile auch Schloss Lustheim errichtet worden war.
  • Ab 1704 wurden die Arbeiten am Rohbau jedoch bereits wieder eingestellt, nachdem der Spanische Erbfolgekrieg bis 1714 zum Exil des Kurfürsten und zur Besetzung Bayerns durch die Österreicher geführt hatte. Nach der Rückkehr des Kurfürsten wurden die Arbeiten in größerem Umfang ab 1716 wiederaufgenommen. In dieser Zeit entstanden auch die ersten von heute insgesamt vier Parkburgen (Amalienburg, Badenburg, Pagodenburg & Magdalenenklause)
  • Im Nymphenburger Vertrag von 1741 verbündeten sich Frankreich, Spanien, Bayern, Sachsen mit Preußen gegen Österreich. Kurfürst Karl Albrecht (reg. 1726–1745) bevorzugte gegenüber den anderen Lustschlössern Nymphenburg und lebte auch nach seiner Rückkehr nach München in seiner Zeit als Kaiser ab Oktober 1744 meist in Nymphenburg.
  • Im Jahre 1747 gründete Karl Albrechts Sohn Kurfürst Max III. Joseph (reg. 1745–1777) die Nymphenburger Porzellanmanufaktur. Als wichtigste Sommerresidenz war Nymphenburg Schauplatz zahlreicher Festlichkeiten des Hofes, 1763 nahmen die Mozarts an einer großen Gala auf Schloss Nymphenburg teil und Wolfgang Amadeus Mozart spielte vor dem Kurfürsten.
  • Bereits im Jahr 1792 ließ Kurfürst Karl Theodor (reg. 1777–1799) den Nymphenburger Park auch für das Volk öffnen.
  • 1805 fiel der österreichische Feldmarschallleutnant Karl Philipp zu Schwarzenberg mit 200 Husaren in Schloss Nymphenburg ein und forderte mit ultimativen Drohungen den Anschluss der bayerischen an die österreichischen Truppen, bewirkte aber dadurch eine bayerische Allianz mit Frankreich.
  • König Maximilian I. (reg. 1799–1825) starb 1825 im Schloss, sein Urenkel, der „Märchen“-König Ludwig II. (reg. 1864–1886) – bekannt vor allem für den Bau der Schlösser Neuschwanstein, Herrenchiemsee und Linderhof – wurde 1845 hier geboren.
  • 1863 fand in Nymphenburg das einzige Treffen zwischen Ludwig und Otto von Bismarck statt, der ihm in lebenslanger Freundschaft verbunden blieb
  • Von 1890 bis 1916 befand sich 200 Meter östlich des Schlosses am Romanplatz der Volksgarten Nymphenburg, der zur damaligen Zeit größte Freizeitpark Deutschlands.
  • Durch die Revolution 1918 kam Nymphenburg erst unter Krongutverwaltung, dann in Staatseigentum. Die Wittelsbacher behielten ein begrenztes Wohnrecht, das vom jeweiligen Oberhaupt des Hauses Wittelsbach genutzt wird.
  • Bis heute ist der Staat Bayern in Form der Bayerischen Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen im Besitz der Schlossanlage. Schloss Nymphenburg ist zeitgleich auch Sitz der Bayerischen Schlösserverwaltung.
  • Mit dem Ende der Weimarer Republik bemächtigten sich die Nationalsozialisten der Schlossanlage. Die Ortsgruppenleitung der NSDAP war im südlichen Pavillon niedergelassen. Direkt darüber wohnte unerkannt im ersten Stock der Widerstandskämpfer Heinrich Weiß. Schloss und Park dienten u.a. als Kulisse für Feste nationalsozialistischer Machthaber.
  • Während des Zweiten Weltkriegs wurden das Hauptschloss und die Parkburg Amalienburg zum Schutz vor Luftangriffen mit einem Tarnanstrich versehen, die großen Wegeflächen dunkel belegt und Teile des Mittelkanals abgedeckt. Später wurden auch die Wasserbassins auf der Stadtseite des Schlosses aufgefüllt. In den Rasenflächen des Inneren Parterres entstanden zwei unterirdische Bunker, ein weiterer wurde im Osten des Parks angelegt, der bis heute erhalten geblieben ist.
  • Der Schlosskomplex als solcher blieb im Zweiten Weltkrieg weitgehend verschont. Schäden entstanden jedoch am Vorplatz, an der Badenburg, am den gro0en Kaskaden, an Figurengruppen sowie am Baumbestand. Besatzungssoldaten sprengten zudem ein altes Gebäude, das sogenannte Zuchthaus, das als Waffenlager zweckentfremdet worden war.
  • Nach dem Krieg wurden die Schäden sukzessive beseitigt. Zu Kriegsende im Mai 1945 befand sich in den Grünanlagen vor der Stadtseite des Schlosses ein großes Zeltlazarett.
  • Sehenswert sind neben dem eigentlichen Schloss und den vier Parkburgen auch der großflächige Park selbst, die vielen Figurengruppen und die weitgehend im Originalzustand erhaltenen Wasserfontänen.

Anfahrt

Adresse:

Kostenpflichtige Parkplätze vorhanden, dennoch angespannte Parkplatzsituation rund um das Schloss.

Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln:

Haltestelle: Schloss Nymphenburg
Linien: Bus 51, 151, Tram 17

Ergänzende Fotos

Weitere Informationen

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